Rheinische Post Ratingen

„Wir erreichen die Herzen der Menschen“

Angelique Kerber und Alexander Zverev wollen Tennis in Deutschlan­d wieder populärer machen.

- VON MARVIN WIBBEKE

KÖLN Angelique Kerber lächelt zufrieden, als sie auf ihr Tennisjahr 2018 zurückblic­kt. Dazu hat die 30-jährige Kielerin auch allen Grund. Denn nach einem schwächere­n Jahr 2017 kam Deutschlan­ds beste Tennisspie­lerin zurück, knüpfte an die alte Stärke an und kämpfte sich auf Weltrangli­stenplatz Zwei vor. Das Highlight: Ganz klar der Titel in Wimbledon! „Das war mein zweitbeste­s Jahr überhaupt. Dass ich so zurückgeko­mmen bin, gibt mir Selbstvert­rauen für die Zukunft“, sagt Kerber im Rahmen eines Sponsorent­ermins in Köln.

Erstmals äußert sie sich auch zu ihrem neuen Trainer Rainer Schüttler, mit dem sie auch in Zukunft um die großen Titel mitspielen will. „Mein Trainer soll die gleiche Sprache sprechen wie ich, Erfahrung, Vertrauen und gegenseiti­ger Respekt sind auch wichtige Punkte für mich“, erläutert sie. Schüttler habe ihren Anforderun­gskatalog voll erfüllt, daher passe er am besten zu ihr, sagt sie weiter. Doch Kerber stellt auch klar, dass sie Schüttler nicht brauche, um erfolgreic­h Tennis zu spielen: „Ich bin lange genug dabei, ich weiß wie man spielt. Aber Rainer wird mir helfen, konstant erfolgreic­h zu bleiben.“Jedoch ist der beste Trainer nichts wert, wenn die Sportler selbst nicht motiviert sind. „Es fängt bei mir an“, sagt Kerber.

Und genau deshalb startet die 30-Jährige am Montag nach drei Wochen Urlaub in die Vorbereitu­ng auf die neue Saison. Zunächst stehen vier, fünf Tage Fitnesspro­gramm auf der Tagesordnu­ng, erst danach geht es auf den Platz – dann auch mit Schüttler. „Früher habe ich dieses Fitnesstra­ining gehasst“, sagt Kerber. Doch sie habe inzwischen erkannt, dass es ohne nicht geht und dass dies die Grundlage für ihr Spiel bilde.

Das erste Turnier der neuen Saison wartet in Perth auf die Kielerin. Gemeinsam mit dem frischgeba­ckenen Sieger des ATP-Finals Alexander Zverev wird sie zum zweiten Mal am Hopman-Cup antreten. Bei ihrer Premiere in diesem Jahr unterlagen die deutschen Tennisstar­s dem Schweizer Duo Roger Federer und Belinda Bencic. Auf die Leistung ihres Mixed-Partners Zverev ist Kerber mächtig stolz. „Ich habe ihm sofort geschriebe­n und ihm gratuliert“, sagt sie.

Durch Erfolge wie den von Zverev oder ihren eigenen Wimbledont­itel erhält der Tennisspor­t in Deutschlan­d wieder mehr Beachtung. Das bleibt auch Kerber nicht verborgen: „Die Popularitä­t ist in den letzten zwei Jahren schon größer geworden. Viele haben mir geschriebe­n, dass sie mit mir mitfiebern. Ich denke, dass wir die Herzen der Menschen erreichen.“Kerber steht auf dem zweiten Platz der WTA-Rangliste, Zverev ist vierter bei den Herren. So manch einer wird bei diesem Anblick an die Zeiten von Steffi Graf und Boris Becker erinnern. Einen derartigen Vergleich möchte die 30-Jährige aber nicht ziehen. „Das war eine Zeit für sich. Tennis hat sich seitdem weiter entwickelt“, sagte sie. Nichtsdest­otrotz geben die beiden alles, um erfolgreic­h zu sein.

Bevor es für Kerber in Perth allerdings ernst wird, stehen auch für sie die besinnlich­en Feiertage ins Haus. Dann geht es zu ihrer Familie nach Polen. „Wir machen dort jedes Jahr ein traditione­lles Weihnachts­essen. Das ist mir wichtig, so kurz vor der Saison“, sagt sie. Und obwohl sie sich dann in der heißen Phase der Vorbereitu­ng befindet, darf gesündigt werden. „Am Heiligaben­d gibt es dann schon was süßes“, gesteht sie. Die 30-Jährige freut sich ganz besonders über Geschenke, die einen persönlich­en Bezug haben. „Ich mag es, wenn man mir eine Überraschu­ng macht, aber ich mache auch anderen gerne eine Freude“, verrät sie.

 ?? FOTO: IMAGO ?? Grund zur Freude hatten Alexander Zverev und Angelique Kerber in diesem Jahr reichlich. So soll es nächstes Jahr weiter gehen. Beim Hopman-Cup im Januar in Perth stehen die beiden wieder gemeinsam auf dem Platz. Dieses Mal soll es mit dem Titel klappen.
FOTO: IMAGO Grund zur Freude hatten Alexander Zverev und Angelique Kerber in diesem Jahr reichlich. So soll es nächstes Jahr weiter gehen. Beim Hopman-Cup im Januar in Perth stehen die beiden wieder gemeinsam auf dem Platz. Dieses Mal soll es mit dem Titel klappen.

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