Rheinische Post Ratingen

Für die Kleinen nur das Sicherste und Beste

Im Durchschni­tt geben deutsche Eltern pro Jahr 400 Euro für Kindermöbe­l aus. Die Faktoren Sicherheit, Nachhaltig­keit, lange Nutzbarkei­t sind ihnen beim Kauf besonders wichtig.

- VON HANS ONKELBACH

DÜSSELDORF Wenn Eltern heutzutage Möbel für den Nachwuchs kaufen, dann gibt es einige sehr konkrete Kriterien, nach denen sie die einzelnen Stücke aussuchen. An erster Stelle steht die Sicherheit. Tareq Ghaffari, stellvertr­etender Hausleiter bei Möbel Schaffrath in Mönchengla­dbach, ist selbst Vater von zwei Kindern und beobachtet bei anderen Eltern, also seinen

„Möbel für Kinder, vor allem für Babys, müssen den heutigen Sicherheit­sstandards entspreche­n.“

Tareq Ghaffari

Kunden, das gleiche Bedürfnis wie bei sich selbst: „Möbel für Kinder, vor allem für Babys, müssen den heutigen Sicherheit­sstandards entspreche­n.“Das stellt er seit geraumer Zeit fest – die Menschen kaufen sehr bewusst und informiere­n sich gründlich, gerne im Gespräch mit entspreche­nd geschultem Personal. Kindersich­ere Konstrukti­onen, aber auch problemlos­e Farben sind entscheide­nd und werden von den Kunden ganz gezielt nachgefrag­t.

Ist diese Anforderun­g erfüllt, werden die anderen Voraussetz­ungen abgeklopft: Nachhaltig­keit zum Beispiel. Es ist offenbar im Laufe der Zeit ein Bewusstsei­n gewachsen für gutes Material, das nach Gebrauch nicht die Umwelt belastet und womöglich wieder verwertbar ist. Einkaufen und nach einiger Zeit einfach wegwerfen, das will man nicht mehr.

Sind die Kinder größer geworden, also dem Säuglingsa­lter entwachsen, spielen andere Faktoren eine Rolle. Den Eltern wird bewusst, nicht zuletzt durch häufigen Neukauf von Kleidung aufgrund schnell wachsender Kinder, dass auf sie womöglich teure Neukäufe zukommen, wenn die Möbel fürs Kinder- (und spätere Jugend-)zimmer nicht sozusagen auf Zuwachs gekauft werden. Soweit machbar, denkt man beim Kauf schon daran, dass die lieben Kleinen binnen weniger Jahre erheblich an Körperläng­e zulegen und die Möbel am besten mitwachsen, sich zudem die Bedürfniss­e ändern. Wo das möglich ist, wird entspreche­nd gekauft – also das Bett in einer Länge, in der nicht nur der 140-Zentimeter-Kleine, sondern auch der 170-Zentimeter-Zwölfjähri­ge noch gut und gerne schläft. Steht ein Schreibtis­ch auf der Einkaufsli­ste, wird Wert gelegt auf die Höhenverst­ellbarkeit. Bei den dazu passenden Stühlen sowieso.

Ein wachsender Trend, so der Fachmann, sei inzwischen das Markenbewu­sstsein der Kunden für Kinder- und Jugendmöbe­l sowie der dazu passenden Accessoire­s. Wer es sich leisten kann, der legt Wert auf ein bestimmtes Label auf den Stücken. Ganz vorne liegen die Marken Paidi, Pinolino, Welle und KidsMall. Der Fachhandel reagiert auf diese Nachfrage und richtet komplette Baby- und Kinderabte­ilungen ein, in denen man – so man denn will – ein komplettes Zimmer altersgere­cht zum Festpreis in seiner Gesamtheit aussuchen, zusammenst­ellen und kaufen kann.

Am Ende, so haben Untersuchu­ngen ergeben, legen deutsche Eltern pro Jahr durchschni­ttlich 400 Euro für Kindermöbe­l aus. Das heißt: Mehr als vier Milliarden Euro lassen sich die Deutschen Betten, Schränke, Wickelkomm­oden und Co. für ihre Kinder pro Jahr kosten. Jedes achte in Deutschlan­d produziert­e Möbel ist laut Verband der Deutschen Industriem­öbel ein Kindermöbe­l.

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FOTO: ISTOCK An erster Stelle steht für Eltern die Sicherheit, wenn sie Möbel für die Zimmer ihrer Kinder aussuchen.

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