Kuhhandel
Betr.: Klaus Pesch ist Bürgermeisterkandidat der CDU.
Die Inthronisierung des CDU-Bürgermeisterkandidaten Pesch für 2020 ist ein Paradebeispiel dafür, dass auch die Kommunalpolitik teilweise verkommen ist. Vielleicht sollten sich die Akteure dieser Inszenierung mal ins Gedächtnis rufen, wie Pesch überhaupt 2014 Bürgermeister wurde.
Er war Kandidat von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP. Nur durch diese Koalition hat er es überhaupt geschafft, seinen Vorgänger abzulösen. Und was passiert jetzt? SPD und Grüne erfahren aus der Zeitung, dass der von ihnen unterstützte Kandidat beim nächsten Mal für die CDU antritt. Die FDP, der er angehörte, hat es auch erst erfahren, nachdem alles in trockenen Tüchern war. Pesch hat dann noch mitgeteilt, dass er aus der FDP austritt.
Es riecht hier verdammt nach einem Tauschgeschäft (Kuhhandel wäre wohl treffender): Biete FDP-Austritt für CDU-Bürgermeisterkandidatur. Diese Vorgehensweise ist an Instinktlosigkeit nur schwerlich zu toppen. Das politische Klima dürfte durch diese Aktion, welche die Initiatoren sicher als einen genial Schachzug sehen, für die nächste Zeit schwer beschädigt sein. Und Pesch ist für mich – was ihn wohl kaum bis gar nicht jucken dürfte – menschlich und politisch unten durch.
Manfred Evers Ratingen
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