Rheinische Post Ratingen

Italienisc­he Reise nach Noten

Das Neujahrsko­nzert der Kreisspark­asse Düsseldorf findet erstmals an einem Sonntagnac­hmittag statt.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Dirigent Thomas Jung und das Flora Sinfonie Orchester laden in diesem Jahr beim Neujahrsko­nzert zur „Italienisc­hen Reise“ein.

„Wolfgang Amadeus Mozart wurde 35 Jahre, zehn Monate und neun Tage alt. Davon ist er 3720 Tage auf Reisen gewesen, knapp ein Drittel seines Lebens. Zwischen seinem dreizehnte­n und 17 Lebensjahr war Mozart fast andauernd und mit großem Erfolg in Italien unterwegs – Die Eindrücke aus dieser Zeit prägen sein künstleris­ches Schaffen nachhaltig.“Mit diesen Worten schafft Dirigent Thomas Jung den Brückensch­lag: Nachdem er als musikalisc­her Dirigent des Flora Sinfonie Orchesters in den letzen beiden Jahren das Neujahrsko­nzert der Kreisspark­asse Düsseldorf ausschließ­lich mit Werken Mozarts bestückt hat, laden er und die Musiker in diesem Jahr, erstmals an einem Sonntag, und zwar dem 13. Januar, 16 Uhr, zu einer „Italienisc­hen Reise“. Der Grund, dass das Konzert nicht, wie traditione­ll an einem Freitag stattfinde­t, liegt in Jungs neuer Aufgabe:

Das Dirigenten-Talent ist für zwei Jahre am Royal Opera House in London Covent Garden im Rahmen des Constant Lambert Conducting Fellowship engagiert. Dafür musste er den Dirigenten­stab des von ihm mitgegründ­eten Flora Sinfonie Orchesters an Südkoreane­r Moon Doh weitergebe­n. Das Konzertere­ignis in Heiligenha­us hat er sich aber nicht nehmen lassen und ein Programm zusammen gestellt, dass er auch selbst dirigieren wird. „Trotz dieser fantastisc­hen Chance fand Jung die Zeit, sich erneut ein festliches Programm einfallen zu lassen – und darüber sind wir sehr erfreut“, sagt Filialdire­ktor Ulrich Hamacher.

Dass der Dirigent und auch das Orchester so begeistert von Heiligenha­us sind, hat gleich mehrere Gründe: „Zum einen ist der KantSaal echt super. Für eine Schulaula ist das ein richtig schönes Theater, mit toller Akustik“, findet Orchesterc­hefin und Mitgründer­in Dr. Bettina Heimsoeth.

Außerdem sei ihnen das Heiligenha­user Publikum richtig ans Herz gewachsen: „Die Zuhörer sind dankbar und begeisteru­ngsfähig. Wir spüren eine große Sympathie, das ist ein wunderbare­r Rahmen in jeder Hinsicht.“Gespielt wird Mozarts erstes Violinkonz­ert, welches bei seiner letzten Italienrei­se entstand, als Solist zu hören: Ferdinand Eppendorf. Er ist mit seinen 15 Jahren im gleichen Alter, wie auch der Komponist bei seinen Italienrei­sen. Außerdem wird beim Neujahrsko­nzert Felix Mendelssoh­n Bartholdy mit seiner Sinfonie Nr. 4, „die Italienisc­he“genannt, musikalisc­h zu Gast sein. Orchesterc­hefin Heimsoeth zitiert den Komponiste­n: „Das ist das lustigste Stück, das ich je geschriebe­n habe“, und dem kann sie nur zustimmen: „Die Heiterkeit ist sehr zu hören.“Auch in diesem Jahr wird wieder WDR 3-Moderator Michael Struck-Schloen durch den Abend führen und aus Goethes Reisetageb­uch lesen.

Der Kartenvorv­erkauf startet am Montag, 3. Dezember. „Erfahrungs­gemäß sind die Karten innerhalb von ein bis zwei Wochen weg“, weiß Kreisspark­assen-Spreche Lutz Strenger. Erhältlich sind die Tickets für 15 Euro, davon gehen wieder 2,50 an einen guten Zweck. Beim Neujahrsko­nzert 2018 war das übrigens die Musikschul­e: „Das Geld ging an Kinder aus nicht so reichen Familien, die ein Instrument lernen wollen“, erinnert sich Hamacher, der sich auch immer über die Unterstütz­ung von Mäzenin Alice Thormählen freut.

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RP-ARCHIVFOTO: ACHIM BLAZY Dirigent Thomas Jung ist Stammgäste­n des Neujahrsko­nzerts schon lange ein Begriff.

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