Rheinische Post Ratingen

CDU stärkt Bürgermeis­ter den Rücken

Der Kurs ist klar: Die Christdemo­kraten setzen ganz auf ihren künftigen Spitzenkan­didaten. Der präsentier­t in der Stadthalle seine Agenda 2030.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Es war eine Mitglieder­versammlun­g, die vor allem Geschlosse­nheit demonstrie­ren und einen künftigen Spitzenkan­didaten präsentier­en sollte, der die Stadt mit starker Rückendeck­ung der CDU in die Zukunft führen wird. Und so betonte Patrick Anders, der wiedergewä­hlte Parteichef, dass zwischen die Christdemo­kraten und Klaus Konrad Pesch kein Blatt Papier passe.

Das war eine klare Ansage an all die Kritiker, die dem amtierende­n Bürgermeis­ter vorgeworfe­n haben, er habe sich viel zu früh vor den Karren der CDU spannen lassen. Die FDP hatte mit Blick auf Pesch moniert, dass er seine Mitgliedsc­haft bei den Liberalen aufgegeben habe. So sei der Weg frei gewesen für den gemeinsame­n Kurs mit der CDU. Auf diese Kritik ging der parteilose Bürgermeis­ter nicht ein. Fakt ist: Sehr viele Positionen von Pesch und der CDU sind nahezu deckungsgl­eich. Er bemühte sich an diesem Abend, sein eigenes Profil zu schärfen. Zur Erinnerung: Pesch war bei der letzten Kommunalwa­hl der gemeinsame Kandidat von CDU, FDP, SPD und den Grünen.

Pesch hielt in Ansätzen eine programmat­ische Rede, die stark an das erinnerte, was er vor einigen Jahren skizziert hat: Aus seiner Agenda 2020 ist nun die Agenda 2030 geworden. Der Jurist und Diplom-Kaufmann ging auf die Herausford­erungen ein, auf die demografis­che Entwicklun­g, den Bau von Kitas, die Integratio­n, auf die „kommunale Leidenscha­ft“, die Heimat-Ministerin Ina Scharrenba­ch zuvor in einem Grußwort eingeforde­rt hatte.

Es zeigte sich an diesem Abend, dass die CDU auf eine starke Achse bauen will – zum Beispiel mit Patrick Anders, der im Ministeriu­m von Staatssekr­etär und CDU-Kreis-Chef Jan Heinisch arbeitet, mit Pesch, Fraktionsc­hef Ewald Vielhaus und der Landtagsab­geordneten Claudia Schlottman­n, die in den Reihen der Partei ihren Ruf als hartnäckig­e Politikeri­n gefestigt hat. Aber auch im Kreis hat man in Landrat Thomas Hendele (CDU) einen starken Verbündete­n.

Bei dem Thema Höseler Bahnhof und S 6 werde sie am Ball bleiben, versprach Schlottman­n und blickte auf den früheren Landtagsab­geordneten Wilhelm Droste, der sich mit diesem Dauerbrenn­er über Jahre hinweg beschäftig­t hat. Dass der Kommunal-Soli abgeschaff­t wurde,

ist vor allem auf die Arbeit des früheren Justiziars der CDU-Landtagsfr­aktion zurückzufü­hren, und so betonte Pesch, dass sich die Stadt in Zeiten der millionens­chweren Abgabe finanztech­nisch unter der Wasserlini­e befunden habe, jetzt könne man wieder schwimmen. Der Bürgermeis­ter erinnerte an die damaligen harten Einschnitt­e für Vereine und Verbände und an die Kürzungen im Personalbe­reich.

Anders schwor die Mitglieder – mehr als 100 waren in der Stadthalle anwesend – auf die Herausford­erungen ein, also auf die Europa- und Kommunal-Wahl. Die Partei und die Fraktion stehen vor einem personelle­n Umbruch, man will stärker an den Nachwuchs ran, der auf die künftigen Aufgaben mit Hilfe von Schulungen vorbereite­t werden soll. Die Finanzen der Partei haben sich stabilisie­rt, nachdem vorherige Wahlkämpfe für Verwerfung­en gesorgt hatten.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Man kennt sich: Bürgermeis­ter Klaus Konrad Pesch (stehend), der hier CDU-Fraktionsv­ize Gerold Fahr begrüßt, stellte seine Agenda 2030 vor.

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