Rheinische Post Ratingen

Mann filmt Frauen beim Toiletteng­ang

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(wuk) Kein Ruhmesblat­t für etliche Altstadtbe­sucher am Rosenmonta­g 2017 – das ergab eine Verhandlun­g beim Amtsgerich­t. Offenbar über zwei Stunden hinweg hatte ein 41-Jähriger in der Herrentoil­ette am Burgplatz mit ausgestrec­ktem Arm eine Kamera unter die Trennwände schieben und ungestört Frauen beim Toiletteng­ang filmen können – ohne dass ein einziger männlicher Toilettenb­esucher eingeschri­tten wäre. Erst eine Streife des Ordnungsam­ts setzte dem Treiben des Foto-Spanners ein Ende, brachte ihn nun vor Gericht. Dort wurde er zu 900 Euro Strafe verurteilt.

Der arbeitslos­e Elektronik­er gab alle Vorwürfe zu, ohne nach seinem konkreten Motiv gefragt zu werden. Da die Damentoile­tte hoffnungsl­os überlaufen war, hatten Frauen auch Kabinen der Herrentoil­ette genutzt. Laut Geständnis hat dort aber der 41-Jährige mit einer Videokamer­a völlig ungeniert neben dem Waschbecke­n auf dem Fliesenbod­en gekniet, seine Kamera unter die Abtrennung geschoben, die Frauen heimlich gefilmt. „Von den Männern in der Toilette hat offenbar keinen gestört, dass ich da zugange war!“Für den Staatsanwa­lt war die Video-Attacke des Angeklagte­n aber ein erhebliche­r „Eingriff in die Intimsphär­e“der Opfer. Der Richter sagte, die Strafe von 900 Euro sei für einen Arbeitslos­en „relativ empfindlic­h“, räumte dem 41-Jährigen aber Ratenzahlu­ng ein.

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