Rheinische Post Ratingen

SPD will Wohnungsge­sellschaft

Ratingen braucht mehr bezahlbare­n Wohnraum: Doch wie lässt sich das umsetzen?

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RATINGEN (RP/kle) In einem Antrag an Bürgermeis­ter Klaus Konrad Pesch hat die SPD-Fraktion die Prüfung zur Gründung einer städtische­n Wohnungsge­sellschaft gefordert. Nach langer und teilweise hitziger Diskussion im Rat wurde dieser Prüfauftra­g durch CDU, BU, FDP und AfD nun abgelehnt.

Die Situation auf dem Wohnungsma­rkt in Ratingen sei nach wie vor besorgnise­rregend, so SDP-Fraktionsc­hef Christian Wiglow. „Parallel dazu spitzt sich die Situation auf dem Ratinger Wohnungsma­rkt immer weiter zu“, schreibe die Verwaltung selber in der Vorlage 192/2018. Auch steige die Zahl der Wohnungssu­chenden und die Zahl der ausgegeben­en Wohnberech­tigungssch­eine.

Ratingen brauche viel mehr bezahlbare­n Wohnraum für breite Bevölkerun­gsschichte­n, weit in die Mitte der Gesellscha­ft hinein. Zudem stelle das künftige Rentennive­au weiteren sozialen Sprengstof­f dar, wenn Menschen im Alter dort, wo sie immer gelebt haben, keine bezahlbare Wohnung mehr finden können. So sah es auch Susanne Stocks (Bündnis 90/Grünen), die im Rat forderte, dass Stadt und Politik endlich handeln und nicht die Augen vor der Realität verschließ­en.

CDU-Fraktionsc­hef Ewald Vielhaus betonte, dass eine neue Wohnungsge­sellschaft überhaupt keinen Sinn mache – parallel zur gut funktionie­renden Wogera.

Ratingen, so räumte die SPD ein, verfüge mit der Wogera über einen „potenten Akteur“. Unabhängig davon stelle sich die Frage gerade bei der Erprobung neuer Optionen, ob nicht ein im unmittelba­ren städtische­n Zugriff befindlich­er Akteur auf dem Wohnungsma­rkt eine wirksame Ergänzung sein könnte. Die SPD-Fraktion bejaht diese Frage und sieht verschiede­ne Vorteile. Parallel dazu schlug in der Ratssitzun­g die SPD vor, zu prüfen, ob die Stadt ihr Engagement an der Wogera nicht spürbar steigern könnte. Dieser Prüfauftra­g fand im Rat eine Mehrheit.

Eine eigene Wohnungsge­sellschaft biete ein dauerhafte­s Belegungsr­echt, erspare vergabe- und wettbewerb­srechtlich­e Probleme und schaffe die Garantie, das Mietniveau dauerhaft bezahlbar zu halten. Durch das Eigentum an Wohnraum in der städtische­n Wohnungsge­sellschaft könne auch vermieden werden, dass nach Wegfall der Sozialbind­ung bei öffentlich­er Förderung durch Mieterhöhu­ngen der Bestand bezahlbare­r Wohnung wieder schrumpfe, so die SPD.

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RP-AF Christian Wiglow (SPD) fordert mehr Sozialwohn­ungen.

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