Fortuna II empfängt die Remis-Könige der Regionalliga
Mitunter muten die Vorgehensweisen im Geschäft der Sportwetten-Anbieter ein wenig kurios an. Denn die Buchmacher loben einen reichlichen Gewinn aus, sollten sich die U23-Fußballer der Fortuna am Samstag (14 Uhr, Paul-Janes-Stadion) vom SC Verl mit einem Unentschieden trennen. Paradox ist das deshalb, weil die Ostwestfalen momentan die ungekrönten Remis-König der Regionalliga sind. Allein der beeindruckende Lauf der „Zwoten“mit fünf Siegen in Folge kann als einleuchtende Begründung für die etwas merkwürdige Aufteilung der Quoten herhalten.
Nur eines ist wie in Stein gemeißelt: Trainer Nico Michaty würde unter keinen Umständen auf die Idee kommen, eine Wette zu platzieren. „Das mache ich grundsätzlich nicht“, sagt der 45-Jährige und geht anders als die Wettanbieter von einer engen Begegnung aus. „Ich erwarte ein ausgeglichenes Spiel auf Augenhöhe“, betont er. „Kleinigkeiten werden entscheidend sein.“
Darunter fällt fraglos auch das Verwerten der eigenen Chancen – und die Torausbeute der Flingerner hat zuletzt erstaunlich gut gepasst. 14 Treffer erzielte die Michaty-Elf in den vergangenen fünf Partien, doch einen speziellen Grund für das plötzlich reibungslose Funktionieren der Offensivmaschine kann selbst der Trainer nicht mit letzter Gewissheit nennen. „So etwas kann man nicht immer erklären“, sagt der 45-Jährige, unternimmt allerdings einen Annäherungsversuch: „Unsere Effektivität war hoch und die Konzentration im Abschluss vorhanden. Aber mit dem Erfolg geht einfach vieles leichter.“
Eine zweite Nuance, die am Ende den Ausschlag geben könnte, ist die defensive Kompaktheit. Gerade im vergangenen Spiel beim SV Lippstadt (2:0) hielt die Viererkette um Kapitän Leander Goralski einiges an Gefahr vom Tor fern. Doch viel wichtiger ist möglicherweise Punkt drei: das Wahren der Bodenhaftung. Allerdings sieht Coach Michaty darin kein großes Problem. „Die Jungs sind in jedem Training engagiert bei der Sache und können die Lage realistisch einschätzen“, bekräftigt er.
Und vielleicht liegen die Wettanbieter ja doch richtig, wenn sie einen Sieg der „Zwoten“für den wahrscheinlichsten Spielausgang halten.