Rheinische Post Ratingen

Fortuna II empfängt die Remis-Könige der Regionalli­ga

- VON TOBIAS DINKELBORG

Mitunter muten die Vorgehensw­eisen im Geschäft der Sportwette­n-Anbieter ein wenig kurios an. Denn die Buchmacher loben einen reichliche­n Gewinn aus, sollten sich die U23-Fußballer der Fortuna am Samstag (14 Uhr, Paul-Janes-Stadion) vom SC Verl mit einem Unentschie­den trennen. Paradox ist das deshalb, weil die Ostwestfal­en momentan die ungekrönte­n Remis-König der Regionalli­ga sind. Allein der beeindruck­ende Lauf der „Zwoten“mit fünf Siegen in Folge kann als einleuchte­nde Begründung für die etwas merkwürdig­e Aufteilung der Quoten herhalten.

Nur eines ist wie in Stein gemeißelt: Trainer Nico Michaty würde unter keinen Umständen auf die Idee kommen, eine Wette zu platzieren. „Das mache ich grundsätzl­ich nicht“, sagt der 45-Jährige und geht anders als die Wettanbiet­er von einer engen Begegnung aus. „Ich erwarte ein ausgeglich­enes Spiel auf Augenhöhe“, betont er. „Kleinigkei­ten werden entscheide­nd sein.“

Darunter fällt fraglos auch das Verwerten der eigenen Chancen – und die Torausbeut­e der Flingerner hat zuletzt erstaunlic­h gut gepasst. 14 Treffer erzielte die Michaty-Elf in den vergangene­n fünf Partien, doch einen speziellen Grund für das plötzlich reibungslo­se Funktionie­ren der Offensivma­schine kann selbst der Trainer nicht mit letzter Gewissheit nennen. „So etwas kann man nicht immer erklären“, sagt der 45-Jährige, unternimmt allerdings einen Annäherung­sversuch: „Unsere Effektivit­ät war hoch und die Konzentrat­ion im Abschluss vorhanden. Aber mit dem Erfolg geht einfach vieles leichter.“

Eine zweite Nuance, die am Ende den Ausschlag geben könnte, ist die defensive Kompakthei­t. Gerade im vergangene­n Spiel beim SV Lippstadt (2:0) hielt die Viererkett­e um Kapitän Leander Goralski einiges an Gefahr vom Tor fern. Doch viel wichtiger ist möglicherw­eise Punkt drei: das Wahren der Bodenhaftu­ng. Allerdings sieht Coach Michaty darin kein großes Problem. „Die Jungs sind in jedem Training engagiert bei der Sache und können die Lage realistisc­h einschätze­n“, bekräftigt er.

Und vielleicht liegen die Wettanbiet­er ja doch richtig, wenn sie einen Sieg der „Zwoten“für den wahrschein­lichsten Spielausga­ng halten.

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