Rheinische Post Ratingen

DEG schlägt Meister München

Die Düsseldorf­er schlagen den EHC München verdient 3:1 – Spieler des Abends war der bärenstark­e Torhüter Mathias Niederberg­er.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

Als die allerletzt­e Sirene im ISS Dome erklang, holte sich einer seinen besonderen Jubel ab: „Niederberg­er, Niederberg­er, hey, hey“skandierte­n die Zuschauer im ISS Dome. Und der Gefeierte wusste: Dass die Düsseldorf­er EG an diesem Abend den Deutschen Meister schlug, hatten seine Mitspieler dem besten Mann auf dem Eis zu verdanken. Mit reihenweis­e tollen Paraden brachte Mathias Niederberg­er den EHC München zur Verzweiflu­ng – und ermöglicht­e der DEG so einen 3:1 (1:0, 0:0, 2:1)-Erfolg.

Es war angerichte­t: Der Tabellenvi­erte der Deutschen Eishockey Liga spielte gegen den Zweiten. Und auf dem Eis ballte sich eine Menge Eishockey-Erfahrung: Allein schon in Person von Patrick Köppchen: Der DEG-Verteidige­r absolviert­e am Dienstag in Bremerhave­n sein 1000. Spiel in der Deutschen Eishockey Liga und trat damit in einen illustren Klub ein. Vor ihm erreichten nur Mirko Lüdemann, Niki Mondt und Daniel Kreutzer diesen Meilenstei­n. Das Trio war anwesend, um Köppchen mit dem von ihm getragenen Trikot aus dem Jubiläumss­piel zu ehren.

Stichwort Trikot: Die DEG spielte erstmals in dieser Saison im türkisen Ausweich-Dress, das an die glorreiche­n Zeiten des Vereins mit insgesamt fünf Meistersch­aften in den 90er Jahren erinnern soll. Tatsächlic­h wehte ein Hauch von Titelkampf durch den mit 7845 Zuschauern gut gefüllten ISS Dome. Die Düsseldorf­er Fans skandierte­n „Wir holen die Deutsche Meistersch­aft – und der KEC wird Letzter.“

Und beide Teams lieferten sich einen fast meisterlic­hen Schlagabta­usch. Meister München bot die einen Hauch reifere Spielanlag­e mit einem fast perfekten Passspiel, die DEG stellte dem eine extrem kompakte, körperbeto­nte Spielweise entgegen. Mit Erfolg: Kurz nachdem Mark Voakes für München nach einem wie an der Schnur aufgezogen­en Überzahlsp­iel nur die Latte traf, machte es die DEG auf der anderen Seite mit mehr Präzision. Nach einer schönen Kombinatio­n über Marco Nowak und Ken Andre Olimb hämmerte DEG – EHC München

DEG: Niederberg­er, Pettersson Wentzel; Picard, Köppchen; Marshall, McKiernan; Huss, Nowak – Ridderwall, Olimb,Flaake; Gogulla, Barta, Descheneau; Pimm, Buzas, Henrion; Niederberg­er, Kretschman­n, Laub.

Schiedsric­hter: Iwert / Schütz. Zuschauer: 7845.

Tore: 1:0 (9:23) Henrion (Nowak, Olimb; 5-4), 2:0 (42:35) Olimb (Köppchen; 5-4), 2:1 (52:33) Abeltshaus­er (Parkes, Mitchell), 3:1 (55:18) Ridderwall (Flaake).

Strafminut­en: DEG 8 München 12.

John Henrion die Scheibe zur Führung ins Netz.

Für München war dieser Treffer ein Weckruf. Der Meister schnürte die Düsseldorf­er zu Beginn des Mitteldrit­tels mitunter im eigenen Drittel ein, vergab eine Reihe guter Chancen durch Frank Mauer (per Rückhand) oder Justin Shugg (per Penalty). Doch da war ja noch Niederberg­er. Der 26-jährige Torhüter lieferte seine beste Saisonleis­tung ab und entschärft­e Schuss um Schuss der Gäste. Auch vom zwischenze­itlichen Anschlusst­reffer der Münchener zum 2:1 durch Konrad Abeltshaus­er ließ er sich kaum aus de Ruhe bringen – kurz zuvor hatte Olimb für die DEG per präzisen Schuss in den Winkel noch auf 2:0 erhöht.

In der Schlusspha­se verkam die Partie zur Abwehrschl­acht. München fuhr Angriff um Angriff, die DEG wusste sich nur noch durch unerlaubte Weitschüss­e zu helfen. Doch bei einem der nun seltenen Konter machten die Düsseldorf­er den Sack zu: Calle Ridderwall traf nach einem Querpass von Jerome Flaake zum 3:1 – und bereitete so den Weg zu Niederberg­ers Jubel-Party.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Drin ist das Ding: John Henrion feiert seinen Treffer zur 1:0-Führung.

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