Verein erforscht Geschichte(n) der Stadtteile
Der Geschichtsverein ist auf der Suche nach neuen Formaten für seine Arbeit . Ein Anfang ist gemacht. Im Blick: die Wassermangel. Geschichtsverein blickt voraus auf sein Jubiläum
HEILIGENHAUS Lange Jahre leiteten der ehemalige Bürgermeister Peter Ihle und Rolf Watty den Geschichtsvereins. Anfang 2018 übernahm Reinhard Schulze Neuhoff die Leitung. „Eine freundliche Übernahme“nannte er das augenzwinkernd. Jetzt wirbt der Verein neuen Ideen, ohne damit die Arbeit in Gänze neu erfinden zu wollen.
Der Wechsel an der Spitze des Geschichtsvereins stand unter dem Zeichen, dass Jüngere die Geschicke leiten sollten. Wie steht es darum? Schulze Neuhoff Ein kleines Rechenbeispiel: Ich bin mit meinen inzwischen 67 Jahren das 25-jüngste Mitglied im Verein. Der Verein hat etwa 280 Mitglieder. Ich selbst bin seit über 30 Jahren Mitglied - aber bis vor einem Jahr nicht aktiv gewesen. Als ich gefragt wurde, ob ich den Vorsitz übernehmen wolle, habe ich zugesagt. Auch, weil ich vorher vier Freunde gefragt habe, die ebenfalls mitmachen wollen.
Auf der Suche nach neuen Foren oder „Formaten“für geschichtlich Interessierte sind Sie offenbar schon Schritte weiter. Wie sehen die aus? Schulze Neuhoff Die Kriegs- und Nachkriegszeit des Zweiten Weltkrieges in Heiligenhaus war schon Thema eines Abends im November. Hieran möchten wir anknüpfen. Zu der Veranstaltung mit Stadtarchivar Hartmut Nolte kamen rund 15 Interessierte. Es geht uns darum, Menschen anzusprechen, die Zeitzeugen sind und aus der Historie der Stadt berichten können.Daraus entstand die Idee, mit dem neuen Bürgerverein Wassermangel zusammenzuarbeiten.
Warum speziell dort einhaken? Schulze Neuhoff Wassermangel war der erste Stadtteil, der nach dem Zweiten Weltkrieg in der Stadt aufgebaut wurde. Wir hoffen sehr auf interessierte Zeitzeugen, die ihre Erinnerungen teilen möchten und vielleicht auch historische interessantes Material wie Fotos und Dokumente vorstellen möchten. Ein erster Termin für diesen Gesprächskreis ist auch schon geplant: 15. Januar 2019.
Ist denn vorab klar, was aus einer solchen Materialsammlung werden kann? Schulze Neuhoff Das möchten wir zunächst offen halten. Denkbar wäre ein Beitrag für die Publikation in der „Cis Hilinciweg“-Reihe des Geschichtsvereins. Aber auch ein eigenes Heft mit der Geschichte eines Stadtteils. In zwei Jahren feiert der Heiligenhauser Geschichtsverein sein 50-jähriges Bestehen.
Ideen für das Programm zum Jubiläum entstehen schon, Details gibt es noch nicht. Hauptversammlung des Geschichtsvereins im kommenden Jahr ist am 5. Februar.
Hausherr ist der Geschichtsverein im Museum Abtsküche an der Abtskücher Straße.
Gibt es denn einen geeigneten Ort zum Zusammentragen von Material?
Schulze Neuhoff Ich hoffe perspektivisch sehr auf eine eigene Dokumentenkammer im Museum, mit entsprechender Technik. Aber Voraussetzung für die Arbeit ist das nicht. Treffen funktionieren auch im „Dorfkrug“.
Gibt es weitere Pläne für 2019? Schulze Neuhoff Interessant wird auch zunehmend die Vernetzung unserer drei Museen. Das müsste aber systematisch geschehen.