Ein zuverlässiges Trio diesmal im Pannenmodus
Michael Rensing, Robin Bormuth und Marcin Kaminski haben Aktien an Fortunas 0:1-Niederlage gegen Mainz. Doch die drei taugen nicht als Sündenböcke.
(jol) Irgendwie ging diesmal alles schief. Fortuna hatte am Freitagabend den FSV Mainz 05 über mindestens 75 Minuten voll im Griff, stand sicher in der Deckung und erspielte sich Torchance auf Torchance. Die verbleibende Viertelstunde genügte jedoch, eine 0:1-Niederlage auf die Anzeigetafel zu bringen, die mit „unglücklich“noch unzureichend beschrieben ist. Da passte es doch ins kuriose Bild, dass bei der Analyse ausgerechnet drei Profis im Fokus standen, die ansonsten als „Mister Zuverlässig“ihre Jobs ausüben: Michael Rensing, Robin Bormuth und Marcin Kaminski. Alle drei zählten noch sechs Tage zuvor zu den herausragenden Figuren beim sensationellen 3:3 in München, doch diesmal machten zwei kurze Szenen alle Mühen zunichte.
Eine davon führte zum einzigen Treffer – und Rensing ärgerte sich hinterher maßlos darüber. Der Torhüter, stets Fortunas großer Rückhalt, ließ Jean-Philippe Matetas Schuss durchrutschen und war untröstlich: „Wir kriegen dieses blöde scheißunglückliche Tor, weil der Ball in einer Scheißhöhe auf mich zukommt, genau zwischen Fuß und Hand durch. Eine einzige Szene, und die entscheidet das Spiel.“Es ehrte den 34-Jährigen, dass er nicht auf Bormuths Beteiligung an Matetas Treffer anspielte. Besonders bitter für den grundsoliden Innenverteidiger war, dass er nach seinem Stellungsfehler den Mainzer Stürmer bereits wieder eingeholt hatte, sich dann aber erneut austanzen ließ.
Trainer Friedhelm Funkel wollte Rensing und Bormuth freilich nicht allein im Regen stehen lassen. „Wir hätten schon Robin Quaisons Pass auf Mateta verhindern müssen“, betonte der 64-Jährige. „In dieser Abwehraktion vor dem 0:1 waren wir ganz schlecht, das muss man ganz klar sagen. Wir haben Quaison nicht gestellt, und dafür wurden wir bitter bestraft.“Da an dieser Mittelfeldaktion mindestens vier Spieler beteiligt waren, konnte man schon von einem Kollektivaussetzer sprechen – für wenige Augenblicke, doch das war an diesem Abend bereits ausreichend, um Bormuth und Rensing die ungenießbare Suppe auslöffeln zu lassen.
Obgleich ebenfalls Innenverteidiger, holte sich Kaminski seine Schelte für eine Offensivaktion ab. „Da muss der Ball einschlagen, da gibt es überhaupt keine Diskussion“– kommentierte Funkel unmissverständlich den Kopfballversuch des polnischen Nationalspielers in der 53. Minute. Jean Zimmers Eckball war zentimetergenau auf dem Schädel Kaminskis gelandet, was in diesem Spiel angesichts der viel zu großen Streuung bei den Flanken von beiden Seiten eher selten war. Doch der 26-Jährige war offenbar selbst überrascht, dass die Mainzer ihm keinerlei Beachtung schenkten, und köpfte vorbei. Drei Mister Zuverlässigs im seltenen Pannenmodus – einfach zu viel an diesem aus Düsseldorfer Sicht so bitteren Freitagabend.