Rheinische Post Ratingen

Fortuna II verschläft Anfangspha­se

Die Siegesseri­e ist nach der 0:1-Niederlage gegen den SC Verl gerissen.

- VON TOBIAS DINKELBORG

Manchmal gibt es diese Tage, an denen einfach der Wurm drin ist. Wenn den Zuspielen die letzte Präzision abgeht, wenn es an der nötigen Feinabstim­mung mangelt und wenn sich die Fäden im eigenen Offensivsp­iel verknoten – dann darf man getrost von einem gebrauchte­n Tag sprechen. Einen solchen erwischte Fortunas Zweitvertr­etung am Samstag im Regionalli­ga-Spiel gegen den SC Verl, sodass die 0:1-Niederlage beinahe das logische Resultat vieler unglücklic­her Umstände war. Die eindrucksv­olle Serie von fünf Siegen in Folge – somit dahin.

Schon in den Anfangsmin­uten erweckte es den unschönen Anschein, als wären die Flingerner durch das vergangene, pflichtspi­elfreie Wochenende ein wenig aus dem Tritt gekommen. Der Start in die Partie wirkte schläfrig, die Zweikampff­ührung eine Spur zu lethargisc­h, und die Körperspra­che der Akteure ließ den Ausdruck nötiger Entschloss­enheit vermissen. Ganz im Gegensatz dazu waren die Gäste aus Ostwestfal­en sofort präsent und kauften der „Zwoten“den Schneid ab. „In den ersten Minuten waren wir nicht da, sondern noch in der Kabine und begehen dumme Fouls“, analysiert­e Kapitän Leander Goralski hinterher selbstkrit­isch.

Eines dieser vermeidbar­en Foulspiele entpuppte sich im Nachhinein als Beginn einer spielentsc­heidenden Fehlerkett­e. Fünf Minuten waren erst auf der Uhr, als die Verler in der eigentlich ungefährli­chen Zone kurz hinter der Mittellini­e einen Freistoß zugesproch­en bekamen. Doch nachdem der Ball einmal quer über den Platz gesegelt war und Georgios Siadas im Luftduell gegen Ron Schallenbe­rg den Kürzeren gezogen hatte, erreichte Jannik Schröder die Kopfballab­lage seines Teamkamera­den und streichelt­e die Kugel ohne große Gegenwehr mit den Haarspitze­n ins lange Eck.

„Diese Situation haben wir nicht gut verteidigt, schon in der Entstehung“, sagte Trainer Nico Michaty, während Goralski ergänzte: „Da müssen wir wach sein.“Erst danach fanden die Flingerner eine bessere Bindung zum Geschehen, ohne allerdings offensiv gefährlich in Erscheinun­g zu treten. „Es haben einfach ein paar Prozent gefehlt“, gestand der Coach ein. Und sein Kapitän ging noch etwas präziser ins Detail: „Der letzte Pass, die letzte Flanke hat gefehlt. Dann kann man eben kein Tor schießen.“

Wobei die „Zwote“trotzdem drei ganz aussichtsr­eiche Chancen hatte. Doch Siadas traf in der ersten Halbzeit nur das Außennetz, und nach dem Seitenwech­sel verfehlte erst Joshua Endres das Ziel um einige Zentimeter, bevor Kaito Miyake einen anspruchsv­ollen Kopfballve­rsuch an die Latte setzte. Es war eben einer dieser gebrauchte­n Tage.

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