Fortuna II verschläft Anfangsphase
Die Siegesserie ist nach der 0:1-Niederlage gegen den SC Verl gerissen.
Manchmal gibt es diese Tage, an denen einfach der Wurm drin ist. Wenn den Zuspielen die letzte Präzision abgeht, wenn es an der nötigen Feinabstimmung mangelt und wenn sich die Fäden im eigenen Offensivspiel verknoten – dann darf man getrost von einem gebrauchten Tag sprechen. Einen solchen erwischte Fortunas Zweitvertretung am Samstag im Regionalliga-Spiel gegen den SC Verl, sodass die 0:1-Niederlage beinahe das logische Resultat vieler unglücklicher Umstände war. Die eindrucksvolle Serie von fünf Siegen in Folge – somit dahin.
Schon in den Anfangsminuten erweckte es den unschönen Anschein, als wären die Flingerner durch das vergangene, pflichtspielfreie Wochenende ein wenig aus dem Tritt gekommen. Der Start in die Partie wirkte schläfrig, die Zweikampfführung eine Spur zu lethargisch, und die Körpersprache der Akteure ließ den Ausdruck nötiger Entschlossenheit vermissen. Ganz im Gegensatz dazu waren die Gäste aus Ostwestfalen sofort präsent und kauften der „Zwoten“den Schneid ab. „In den ersten Minuten waren wir nicht da, sondern noch in der Kabine und begehen dumme Fouls“, analysierte Kapitän Leander Goralski hinterher selbstkritisch.
Eines dieser vermeidbaren Foulspiele entpuppte sich im Nachhinein als Beginn einer spielentscheidenden Fehlerkette. Fünf Minuten waren erst auf der Uhr, als die Verler in der eigentlich ungefährlichen Zone kurz hinter der Mittellinie einen Freistoß zugesprochen bekamen. Doch nachdem der Ball einmal quer über den Platz gesegelt war und Georgios Siadas im Luftduell gegen Ron Schallenberg den Kürzeren gezogen hatte, erreichte Jannik Schröder die Kopfballablage seines Teamkameraden und streichelte die Kugel ohne große Gegenwehr mit den Haarspitzen ins lange Eck.
„Diese Situation haben wir nicht gut verteidigt, schon in der Entstehung“, sagte Trainer Nico Michaty, während Goralski ergänzte: „Da müssen wir wach sein.“Erst danach fanden die Flingerner eine bessere Bindung zum Geschehen, ohne allerdings offensiv gefährlich in Erscheinung zu treten. „Es haben einfach ein paar Prozent gefehlt“, gestand der Coach ein. Und sein Kapitän ging noch etwas präziser ins Detail: „Der letzte Pass, die letzte Flanke hat gefehlt. Dann kann man eben kein Tor schießen.“
Wobei die „Zwote“trotzdem drei ganz aussichtsreiche Chancen hatte. Doch Siadas traf in der ersten Halbzeit nur das Außennetz, und nach dem Seitenwechsel verfehlte erst Joshua Endres das Ziel um einige Zentimeter, bevor Kaito Miyake einen anspruchsvollen Kopfballversuch an die Latte setzte. Es war eben einer dieser gebrauchten Tage.