Schlussspurt führt DEG zum Sieg
Nach drei Niederlagen in Folge feiern die Düsseldorfer in der Deutschen Eishockey Liga ein Sechs-Punkte-Wochenende. Den 3:2-Sieg bei den Nürnberg Ice Tigers erkämpft sich die Truppe von Coach Kreis in den letzten zehn Minuten.
Herzlicher hätte der Empfang kaum ausfallen können. Tosender Applaus brandete in der Nürnberger Eisarena auf, nachdem ein kleiner Film mit den schönsten Momenten aus Patrick Buzas’ sechsjähriger Zeit im Trikot der Ice Tigers über den Videowürfel geflimmert war. Seit dieser Saison spielt der 31-Jährige für die DEG – und in noch viel besserer Erinnerung als den Anhängern der Mittelfranken wird der gebürtige Augsburger seine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte behalten. Denn die Dienstreise in den Süden der Republik hatte sich gelohnt. Zwar erst spät, doch das spielte keine große Rolle. Im letzten Drittel zündete das Team von Trainer Harold Kreis den Turbo, drehte einen 0:2-Rückstand und gewann mit 3:2 (0:0, 0:2, 3:0).
Den Bus hatte die DEG nach dem 3:1-Sieg gegen den EHC München am Freitagabend mit viel Rückenwind bestiegen und konnte in der Tat die ansprechende Defensivleistung aus jener Partie konservieren. Weil aber auch die Verteidigung der Nürnberger bombenfest stand, entwickelte sich ein temporeiches Spiel ohne richtig große Chancen. Die größte Möglichkeit für die Hausherren vergab Brandon Segal in eigener Unterzahl, als DEG-Goalie Matthias Niederberger einen waghalsigen Ausflug aus seinem Tor unternahm. Allerdings schob Segal die Scheibe am verwaisten Kasten vorbei.
Bei dieser einen – überdies zu verschmerzenden – Unsicherheit blieb es jedoch, denn ansonsten war Niederberger erneut ein bärenstarker Rückhalt mit beinahe magischen Reflexen. In zwei Situationen war jedoch auch der 26-Jährige machtlos. Zunächst schob Leonhard Pföderl im zweiten Drittel völlig verwaist am langen Pfosten zur Nürnberger Führung ein, bevor er seinen zweiten Treffer in einem Augenblick defensiven Ordnungsverlusts der DEG nachlegte. Auch sonst verlief der Mittelabschnitt kaum nach dem Geschmack von Trainer Kreis.
Offensichtlich hat der Coach in der zweiten Drittelpause die Sinne seiner Schützlinge aber erfolgreich geschärft. Denn während die Nürnberg – DEG
DEG: M. Niederberger (Pettersson Wentzel) – Picard, Köppchen; Marshall, McKiernan; Huß, Nowak – Ridderwall, Olimb, Flaake; Gogulla, Barta, Descheneau; Henrion, Buzas, Pimm; L. Niederberger, Kretschmann, Laub.
Tore: 1:0 (32:30) Pföderl (Acton, Lalonde), 2:0 (37:45) Pföderl (Reimer, Weiss; 5-4), 2:1 (50:00) Barta (Gogulla), 2:2 (54:00) McKiernan (Ridderwall), 2:3 (57:05) Henrion (Pimm; 5-3).
Strafminuten: Nürnberg 12, DEG 12. Mittelfranken ihr Pulver verschossen hatten und körperlich zurückstecken mussten, legte die DEG einen atemberaubenden Schlussspurt hin. Beim 1:2-Anschlusstreffer drosch Kapitän Alexander Barta einen klugen Pass von Philip Gogulla humorlos ins Tor, und den Ausgleich steuerte Ryan McKiernan bei.
Die Kreis-Truppe dominierte fortan das Geschehen und war sichtlich darum bemüht, den Sieg noch in der regulären Spielzeit herbeizuführen. Ein Vorhaben, das gelang. Als die DEG zwei volle Minuten in doppelter Überzahl agieren durfte, setzte John Henrion den vielumjubelten Schlusspunkt. Im Sack waren die drei Punkte damit aber nicht, dafür bedurfte es noch einer Riesenparade von Goalie Niederberger wenige Sekunden vor dem Ende.
Nicht weiter in Erscheinung trat übrigens Rückkehrer Buzas. Doch der Erfolg schmeckt ihm freilich auch ohne eigenen Scorerpunkt.