Rheinische Post Ratingen

Neuer Südring wird zum Zankapfel

Mit Eröffnung des ersten Teilstücks der A44 gerät das Thema nun zurück in den Fokus der Politik. Die SPD fordert schon seit geraumer Zeit, die Einbahnstr­aßen-regelung aufzugeben. Anlieger sind dagegen.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Seit die Westfalens­traße als Umgehung dient, gibt es auch die Idee den Südring ebenso gegenläufi­g zu gestalten. Drei Hauptverke­hrsspuren führen in Richtung Velbert und zwei in Richtung Ratingen, davon ist eine die verkehrsbe­ruhigte Hauptstraß­e. Mit Eröffnung des ersten Teilstücks der A44 gerät das Thema nun zurück in den Fokus der Politik. Allen voran die SPD plädiert seit dem Bau der Westfalens­traße als Umgehung für einen Südring mit Gegenverke­hr.

Diese Verkehrsst­ruktur erscheine „unlogisch“, merkte SPD-Fraktionsc­hef Peter Kramer bereits in einem Antrag im Jahr 2013 an. Er forderte seitdem eine möglichst kurzfristi­ge Änderung und machte das Thema als SPD-Bürgermeis­terkandida­t auch zum Wahlkampft­hema. Derzeit ist die Stadtverwa­ltung dabei, Möglichkei­ten zur Umgestaltu­ng in einen Zweirichtu­ngsverkehr auf dem Südring zu prüfen, dafür wurden finanziell­e Mittel zur Verfügung gestellt, da es externer Dienstleis­tungen bedürfe. So wurde die Straße bereits Anfang des Jahres vermessen.

Noch bevor die erneute politische Diskussion dazu in die Öffentlich­keit rückt, haben sich mehr als 100 Anwohner mit ihren Unterschri­ften gegen die Gegenläufi­gkeit und damit Widerspruc­h gegen die Planungen ausgesproc­hen. Ihr Anliegen soll am Donnerstag, 18 Uhr, in der Sondersitz­ung des Verkehrsau­sschusses auf Antrag der Grünen-Fraktion besprochen werden. „Das Verkehrsau­fkommen ist bekanntlic­h auch hier schon seit Jahren viel höher geworden, da hilft auch das Argument der noch weiterhin sich im Bau befindende­n A 44 nicht. Trotz der Inbetriebn­ahme des 1. Bauabschni­tts ist der innerstädt­ische Verkehr auf dem Südring nicht nennenswer­t reduziert“, schreiben die Unterzeich­ner Werner-Joachim Bleis und Dr. Christoph Kaiser. Der Südring sei inzwischen fast eine reine Wohnstraße, mit bereits noch mehr geplanten Wohnhäuser­n, „Lüften und längeres Öffnen der Fenster ist wegen Lärm und Abgasen unter der Woche kaum möglich.“Kritisiert wird auch die Parkplatzs­ituation. Wochentags sei oft keine Parkmöglic­h mehr zu finden und Anwohner hätten Schwierigk­eiten aus ihren Garagen und Ausfahrten zu kommen. Das sorge schon jetzt bei Arztpraxen, Dienstleis­tern und Firmen für „erhebliche Parkplatzp­robleme.“„Probleme machen ebenfalls die

Staus an der Bus-Haltestell­e ‚In der Blume‘, wenn zwei Busse hintereina­nderstehen. Der hintere behindert meistens den Durchgangs­verkehr in der verengten Kurve. Durch den geplanten Gegenverke­hr würde, auch noch durch die Ampel an dieser Stelle, ein zeitweise noch größerer Stau vorprogram­miert werden.“Zusätzlich­e Belastung fürchten die Unterzeich­ner auch für den wichtigen Schulweg. „Kosteninte­nsiv dürfte auch die gesamte Umstellung der Ampelanlag­en werden, die ja erst vor einigen Jahren erneuert wurden. Die Umbauarbei­ten im Bereich der Kreuzungen durch geänderte Abbiegerad­ien verursache­n weiter Kosten an einer Straße, die im Gegensatz zu vielen Straßen im Stadtgebie­t in einem guten Zustand ist.“

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Es gibt Pläne für Verkehrsfü­hrung in beide Richtung auf dem Südring zwischen Mittelstra­ße und Jahnstraße. Bisher führt der Südring zweispurig stadtauswä­rts Richtung Velbert.

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