Neuer Südring wird zum Zankapfel
Mit Eröffnung des ersten Teilstücks der A44 gerät das Thema nun zurück in den Fokus der Politik. Die SPD fordert schon seit geraumer Zeit, die Einbahnstraßen-regelung aufzugeben. Anlieger sind dagegen.
HEILIGENHAUS Seit die Westfalenstraße als Umgehung dient, gibt es auch die Idee den Südring ebenso gegenläufig zu gestalten. Drei Hauptverkehrsspuren führen in Richtung Velbert und zwei in Richtung Ratingen, davon ist eine die verkehrsberuhigte Hauptstraße. Mit Eröffnung des ersten Teilstücks der A44 gerät das Thema nun zurück in den Fokus der Politik. Allen voran die SPD plädiert seit dem Bau der Westfalenstraße als Umgehung für einen Südring mit Gegenverkehr.
Diese Verkehrsstruktur erscheine „unlogisch“, merkte SPD-Fraktionschef Peter Kramer bereits in einem Antrag im Jahr 2013 an. Er forderte seitdem eine möglichst kurzfristige Änderung und machte das Thema als SPD-Bürgermeisterkandidat auch zum Wahlkampfthema. Derzeit ist die Stadtverwaltung dabei, Möglichkeiten zur Umgestaltung in einen Zweirichtungsverkehr auf dem Südring zu prüfen, dafür wurden finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, da es externer Dienstleistungen bedürfe. So wurde die Straße bereits Anfang des Jahres vermessen.
Noch bevor die erneute politische Diskussion dazu in die Öffentlichkeit rückt, haben sich mehr als 100 Anwohner mit ihren Unterschriften gegen die Gegenläufigkeit und damit Widerspruch gegen die Planungen ausgesprochen. Ihr Anliegen soll am Donnerstag, 18 Uhr, in der Sondersitzung des Verkehrsausschusses auf Antrag der Grünen-Fraktion besprochen werden. „Das Verkehrsaufkommen ist bekanntlich auch hier schon seit Jahren viel höher geworden, da hilft auch das Argument der noch weiterhin sich im Bau befindenden A 44 nicht. Trotz der Inbetriebnahme des 1. Bauabschnitts ist der innerstädtische Verkehr auf dem Südring nicht nennenswert reduziert“, schreiben die Unterzeichner Werner-Joachim Bleis und Dr. Christoph Kaiser. Der Südring sei inzwischen fast eine reine Wohnstraße, mit bereits noch mehr geplanten Wohnhäusern, „Lüften und längeres Öffnen der Fenster ist wegen Lärm und Abgasen unter der Woche kaum möglich.“Kritisiert wird auch die Parkplatzsituation. Wochentags sei oft keine Parkmöglich mehr zu finden und Anwohner hätten Schwierigkeiten aus ihren Garagen und Ausfahrten zu kommen. Das sorge schon jetzt bei Arztpraxen, Dienstleistern und Firmen für „erhebliche Parkplatzprobleme.“„Probleme machen ebenfalls die
Staus an der Bus-Haltestelle ‚In der Blume‘, wenn zwei Busse hintereinanderstehen. Der hintere behindert meistens den Durchgangsverkehr in der verengten Kurve. Durch den geplanten Gegenverkehr würde, auch noch durch die Ampel an dieser Stelle, ein zeitweise noch größerer Stau vorprogrammiert werden.“Zusätzliche Belastung fürchten die Unterzeichner auch für den wichtigen Schulweg. „Kostenintensiv dürfte auch die gesamte Umstellung der Ampelanlagen werden, die ja erst vor einigen Jahren erneuert wurden. Die Umbauarbeiten im Bereich der Kreuzungen durch geänderte Abbiegeradien verursachen weiter Kosten an einer Straße, die im Gegensatz zu vielen Straßen im Stadtgebiet in einem guten Zustand ist.“