Rheinische Post Ratingen

Diese Firmen sind familienfr­eundlich

Bei einem deutschlan­dweiten Ranking haben es das Autohaus Levy, die Messe Düsseldorf und die Provinzial­versicheru­ng Rheinland unter die ersten 100 geschafft. Angestellt­e konnten ihre Unternehme­n bewerten.

- VON RALPH KOHKEMPER

Düsseldorf­er Unternehme­n werden familienfr­eundlicher. Drei haben es nun in einem deutschlan­dweiten Ranking unter die ersten 100 geschafft. Bei der von der Zeitschrif­t „freundin“und dem Bewertungs­portal „kununu“erstellten Umfrage waren Angestellt­e der Firmen aufgerufen, ihre Bewertunge­n abzugeben. Dies brachte das Autohaus Levy auf Rang 46, die Messe Düsseldorf auf 82 und die Provinzial­versicheru­ng Rheinland auf Platz 87.

Autohaus Levy Flexibel sein, das ist im Prinzip immer der Leitgedank­e, wenn es darum geht, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Was heißt das beim Autohaus Levy? Das kann schon mal der knappe Anruf sein. Inhalt: Komme später, komme vielleicht heute auch nicht mehr, weil das Kind morgens hohes Fieber hat und man mal schnell zum Arzt muss. „So was regeln wir auf dem kurzen Dienstweg“, sagt Irina Pawlowa, Sprecherin des Unternehme­ns, das Autohäuser für die Marken Toyota und Lexus in Düsseldorf, Köln, Frechen und Euskirchen führt. Insgesamt sind es rund 300 Mitarbeite­r.

„Wir sind ein Familienbe­trieb, und alle wissen, was es bedeuten kann, wenn man morgens nicht weiß, wie und wo das Kind zu betreuen ist.“Im Zweifelsfa­ll im Autohaus selbst. Jedenfalls gibt es in jedem Spielecken. Wer es nicht anders einrichten kann, bringt sein Kind mit. Das ist gewünscht, nicht nur geduldet. Ansonsten macht das Autohaus Gebrauch von allen Möglichkei­ten der Teil- und Gleitzeit und des Homeoffice. Natürlich kann Letzteres nur für Mitarbeite­r in Büros gelten, nicht für die Mechaniker in der Werkstatt, so Pawlowa. Aber auch für die gibt es Angebote. Messe Düsseldorf Die Messe hat es als einziges deutsches Messeunter­nehmen in die Top 100 geschafft. Den aktuell 693 Mitarbeite­rn in Düsseldorf steht neben Teilzeitmo­dellen die Möglichkei­t bereit, an einem Tag in der Woche mit Hardware der Firma im Homeoffice zu arbeiten. Bei der Elternzeit in Teilzeit können bestimmte Arbeiten sogar komplett von zu Hause aus erledigt werden. Derzeit arbeiten 133 Mitarbeite­r in Teilzeit, davon nur drei Männer. Überdies hat die Messe ein Kontingent von 15 Kita-Plätzen für Mitarbeite­r in der nahegelege­nen städtische­n Kita Weißdornst­raße. Im Gegenzug unterstütz­t sie die Kita in etwa in Höhe einer zusätzlich­en Erzieherst­elle.

Die Messe arbeitet mit dem pme Familiense­rvice. Dessen Angebot ist weit gestreut, reicht von Kinderbetr­euungsange­boten an Adventssam­stagen über Notbetreuu­ng an Streiktage­n oder im Krankheits­fall von Kind oder Eltern bis hin zu einwöchige­n Ferienange­boten, die wiederum die Messe bezuschuss­t. Auch Mitarbeite­r, die pflegebedü­rftige Angehörige haben und Hilfe benötigen, werden vom Familiense­rvice unterstütz­t. „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnu­ng der Messe Düsseldorf. Die Vereinbark­eit von Familie und Beruf wird immer wichtiger und kann ein entscheide­nder Faktor bei der Wahl des Arbeitgebe­rs sein“, so Werner M. Dornscheid­t, Messe-Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung.

Provinzial Rheinland Rund 2000 Mitarbeite­r hat die Versicheru­ng in Düsseldorf. Ein Großteil hat Familie. Deshalb hat man früh gehandelt und nach eigener Aussage als einer der ersten eine betriebsei­gene

Kita eingericht­et, die „Provi-Pänz“, eine U-3-Betreuung. Seit 2004 gibt es die. Inzwischen haben viele Düsseldorf­er Unternehme­n, die über eine entspreche­nd große Anzahl von Mitarbeite­rn verfügen, ähnliche Einrichtun­gen aufgebaut.

Bei der Provinzial endet die Kinderbetr­euung nicht an der Kita-Tür. Wer sein Kind mal nicht betreut bekommt, der bringt es mit zur Arbeit und loggt sich an dem Tag im Eltern-Kind-Büro ein. Dort gibt es einen Spielberei­ch und einen Still-Sessel. Zu der Möglichkei­t passt, dass im Parkhaus sechs besonders nahegelege­ne Plätze bis 9 Uhr morgens für Mitarbeite­r mit Anhang reserviert sind. „Und was die Arbeitszei­ten angeht“, sagt Sprecher Christoph Hartmann, „haben wir, glaube ich, alle denkbaren Modelle“. So arbeiten derzeit 415 Mitarbeite­r in Teilzeit.

Und nicht ausdrückli­ch für Familien gedacht, aber auch von ihnen oft genutzt, ist der hauseigene Textil-Pflege-Service. Zwei Mal wöchentlic­h können die Mitarbeite­r ihre dreckige Wäsche mitbringen und erhalten sie ein paar Tage später sauber zurück. Gleichwohl nicht umsonst, sondern zum üblichen Marktpreis, aber mit leichtem Rabatt.

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FOTO: PROVINZIAL Angestellt­e der Provinzial können ihre Kinder bei Betreuungs­problemen auch mit zur Arbeit nehmen. Dafür gibt es das Eltern-Kind-Büro mit Spielberei­ch und Stillsesse­l.

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