Stadt sucht zweiten Beigeordneten
Seit der technische Beigeordnete Harald Flügge Mitte 2016 die Stadt verließ, ist seine Stelle im Rathaus vakant.
HEILIGENHAUS Der Rat beschäftigt sich in der letzten Sitzung des Jahres am kommenden Mittwoch ausgiebig mit dem großen Stühlerücken im Rathaus. Neue Zuständigkeiten in einigen Fachausschüssen stehen zur Diskussion. Darüber wird aber auch ein Dauerthema nicht vergessen: Seit Harald Flügges Weggang im Sommer 2016 ist die Stelle des Technischen Beigeordneten vakant.
Rein formal sieht die Sache so aus: Gemäß Paragraph 12 der Hauptsatzung der Stadt ist die Wahl von zwei Beigeordneten vorgesehen, wovon einer zum Allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters bestellt wird und die Amtsbezeichnung „Erster Beigeordneter“führt. Die Stelle des Ersten Beigeordneten ist derzeit besetzt. In diesem Jahr kam Björn Kerkmann aus Meerbusch und übernahm die Funktionen, die zuvor der jetzige Bürgermeister Beck innehatte.
Zwischenzeitlich kam man zu einer rathaus-internen Lösung auf Zeit. Die anfallenden Aufgaben des gesuchten Technischen Beigeordneten werden derzeit von dem Technischen Dezernenten Siegfried Peterburs wahrgenommen. Zu Flügges Zeiten war Peterburs Chef-Stadtplaner. Seine Zeit als Interims-Verwaltungsdirektor läuft allerdings Ende Juni kommenden Jahres aus, wie aus einer Ratsdrucksache ersichtlich ist. Peterburs geht dann in Pension.
Die Begründung, die Stelle neu auszuschreiben, ist knapp gehalten, lässt aber an Deutlichkeit kaum zu wünschen übrig: „Im Hinblick auf die anstehenden vielfältigen Themen sowie die zahlreichen Großprojekte (neues Einkaufszentrum, Entwicklung des Innovationsparks, Entwicklung der Altstandorte: Schlechtendahl, Kiekert & Nieland sowie Dörrenhaus), ist die Bewältigung dieses großen Aufgabenspektrums ohne eine entsprechende Führungskraft weder sinnvoll noch zu verantworten“, heißt es.
Zu deutsch: Der Bereich Stadtentwicklung braucht bis Mitte 2019 dringendst einen neuen Kopf. Die Personalkosten sind im Haushalt 2019 veranschlagt. der Beigeordnete wird nach der Beamten-Gehaltsstufe
A 15 bezahlt. Das entspricht beispielsweise dem Salär eines Studiendirektors an einem Gymnasium.
Ob die Besetzung der Stelle zu diesen Konditionen ein Selbstläufer wird, steht dahin. Auch die Besetzung der Stelle des ersten Beigeordneten hatte sich zunächst ausgesprochen schwierig gestaltet. Nach den Worten von Bürgermeister Beck geht es jetzt darum, „frühzeitig die Weichen zu stellen“. Das allerdings bei einer bekannt schwierigen Lage, was den Kreis potenzieller Interessenten angeht. Viele Kommunen sind auf der Suche nach sehr gut qualifizierten Experten. „Die Beigeordnetenstelle hier ist auf jeden Fall mit einem hohen Maß an Eigenverantwortlichkeit verbunden“, so Beck. Das wiederum biete die Chance, „eigene Akzente zu setzen. Gesucht ist jemand, der gern gestaltet“.