Rheinische Post Ratingen

Erkrath hat Flüsterasp­halt, Hilden nicht

Für das A3-Teilstück vom Kreuz Hilden bis Leverkusen ist „lärmgemind­erter Asphalt“vorgesehen.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN Auf der Autobahn 3 im Bereich Hilden wird so viel gebaut, dass man leicht den Überblick verlieren – weil verschiede­ne Projekte parallel laufen und ineinander greifen.

Die Fahrbahnen der A3 zwischen Hilden und Solingen werden in beiden Fahrtricht­ungen erneuert. Das wird rund zwei Jahre bis Ende 2020 in Anspruch nehmen.

Die asphaltier­ten Flächen der Rastanlage Ohligser Heide Ost und West auf beiden Seiten der Autobahn müssen ebenfalls ersetzt werden. „Die Abstimmung­sgespräche finden erst noch statt“, sagt Sabrina Kieback, Medienbeau­ftragte von Straßenbau NRW. Diese Arbeiten sollen Ende 2020 zusammen mit der Fahrbahn-Erneuerung der A3 abgeschlos­sen sein.

Und dann ist da noch die neue A3-Brücke im Kreuz Hilden über die A46. Die Vorbereitu­ngsarbeite­n haben begonnen – mit einem Jahr Zeitverzug. „Die Verkehrsfü­hrungen gehen ineinander über“, kündigt Straßen NRW an: „Für die Verkehrste­ilnehmer soll es wie eine Baustelle wirken.“

Neben der alten, kaputten Brücke werden für etwa zwei Jahre zwei Behelfsbrü­cken errichtet. Straßen NRW steht mächtig unter Druck, weil das Kreuz Hilden als Umleitung für die A1 vorgesehen ist, wenn die marode Rheinbrück­e bei Leverkusen durch eine neue ersetzt wird.

Was ist eigentlich mit dem Lärmschutz für die Hildener Bevölkerun­g in den nächsten zwei Jahren, fragt Claudia Roth, Sprecherin des Bundes für Umwelt und Naturschut­z Hilden. Für eine Nothaltebu­cht in Richtung Frankfurt wurde ein Stück des Erdwalls am Ostring entfernt. Ebenso ein Stück Lärmschutz­wand vor der Raststätte Ohligser Heide in Höhe des Südfriedho­fs. Der Erdwall diene nicht dem Lärmschutz, antwortet Pressespre­cherin Sabrina Kieback. Hinter der entfernten Lärmschutz­wand gebe es keine direkten Anwohner.

Die Geschwindi­gkeit dort sei auf 80 km/h beschränkt worden. Deshalb sei dort nur mit geringem Verkehrslä­rm zu rechnen. Warum ist auf der A3 zwischen Mettmann und dem Kreuz Hilden „Flüsterasp­halt“eingebaut worden, zwischen Hilden und Leverkusen sei das nicht geplant, fragt ein aufmerksam­er Hildener. Für den ersten Abschnitt sei die Niederlass­ung Krefeld, für die zweite Köln zuständig.

Ob das vielleicht der Grund sei? Weil die A3-Fahrbahnen nur repariert und nicht „erheblich verändert“werden, haben die Hildener keinen Anspruch auf verbessert­en Lärmschutz, erläutert Hildens Planungsam­tsleiter Peter Stuhlträge­r: „Wir haben im Lärmaktion­splan lärmminder­nden Asphalt angeregt. Er reduziert den Verkehrslä­rm erheblich, hält aber länger als der sogenannte Flüsterasp­halt.“

Diesem Wunsch will Straßen NRW entspreche­n, sagt Projektgru­ppenleiter Athanasius Mpasios. Der lärmgemind­erte Asphalt sei um 2dB(A) leiser als der aktuelle Belag. Zwischen den Anschlusss­tellen Mettmann und Hilden sei „Flüsterasp­halt“(um 5 dB(A) leiser) eingebaut worden, weil auf dieser Teilstreck­e mehr Anwohner von Autobahnlä­rm betroffen seien.

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ARCHIVFOTO: KÖHLEN Fahrbahn-Ernererung auf der A3: Lärmgemind­erter Asphalt ist strapazier­fähiger als Flüsterasp­halt und behält über 15 bis 20 Jahre seine lärmminder­nde Wirkung.

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