Mir dem Esel fängt alles an
Frau Torka öffnet die Tür zum Pfarrbüro in West. Wir treffen uns zu adventlichen Vorbereitungen: Da geht es zunächst einmal um den Adventskaffee am Nachmittag des dritten Advent, 16. Dezember im katholischen Pfarrzentrum in Tiefenbroich: Ökumenisch, in christlicher Verbundenheit feiern wir ab 15 Uhr mit Kaffee und Kuchen, mancherlei Basteleien und Eine-Welt-Artikeln, Zuckerwattemaschine, Nikoläusen und einer ökumenischen Andacht um 16.30 Uhr. Ein „An(ge)dacht“steht dann auf unserer Liste. Wir überlegen: Überall holen die Leute jetzt die Krippen aus dem Keller. Es wird entstaubt und repariert. Und wenn die Krippen bestückt werden, gehören auch Ochse und Esel dazu. Aber was haben Ochse und Esel eigentlich an der Krippe zu suchen? Jesaja, der Prophet, schreibt: „Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn.“Das ist ein Vorbild für die Menschen, die oft nicht wissen, dass Gott nach wie vor der Herr der Welt ist. Aber es gibt noch einen anderen Grund, warum Ochse und Esel dazu gehören. Wir finden ihn in einer Geschichte von Karl Heinrich Waggerl: Ein Engel sucht Tiere, die der Heiligen Familie im Stall zu Bethlehem helfen können. Aber der Löwe ist zu grimmig. Der Fuchs ist zu verschlagen. Und der Pfau ist zu eitel. Schließlich sieht der Engel Ochse und Esel, die auf dem Feld dem Bauern dienen. Sie haben nur Demut und Geduld zu bieten.
Der Ochse meint schüchtern: „Aber vielleicht können wir dann und wann mit unseren Schwänzen die Fliegen verscheuchen?“Der Engel sagt zu ihnen: „Ihr seid die Richtigen!“Auch wir können, wie Ochs und Esel, dem Kind in der Krippe unsere Hilfe anbieten. Gerade die Adventszeit ist die richtige Zeit, um den Alltag mit vielen schlichten, schönen Taten zum Glänzen zu bringen. Die Tiere an der Krippe können uns dafür ein Vorbild sein.
Eine frohe, gesegnete und christlich-aktive Adventszeit wünschen Pfarrer Ulrich Kern und Pfarrer Stephan Weimann.