Rheinische Post Ratingen

Rückschrit­t im Abstiegska­mpf

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Der große Coup von München ist gerade einmal zwei Wochen her. Umso bitterer ist daher die Ernüchteru­ng nach den beiden Fortuna-Auftritten, die auf das 3:3 beim FC Bayern folgten. Aus ganz unterschie­dlichen Gründen allerdings: Beim 0:1 gegen Mainz lieferte die Truppe von Trainer Friedhelm Funkel eine ausgezeich­nete Leistung ab, vergaß dabei nur, die zahlreiche­n Torchancen zu nutzen.

Beim 1:3 in Bremen dagegen enttäuscht­e die Mannschaft stark, auch wenn der Chefcoach anschließe­nd in seiner Analyse versuchte, die ärgerliche­n Fehler bei den Gegentreff­ern von einer seiner Meinung nach ansprechen­den Gesamtleis­tung zu trennen.

Die meisten Spieler sahen das anders. Kapitän Oliver Fink sprach von „einer von vorne bis hinten schwachen Vorstellun­g von uns“und kam den Tatsachen damit schon ziemlich nahe. Sicher trumpfte Werder Bremen in der ersten Hälfte wirklich stark auf – allerdings vor allem deshalb, weil Fortuna es den Hanseaten gestattete.

Da war nichts zu sehen von der Entschloss­enheit, mit der sie noch gegen Mainz ihre Chance gesucht hatte und erst recht nicht von dem beherzten Auftritt bei den Bayern.

Wenn Fortuna ihr großes Ziel Klassenerh­alt erreichen will, muss sie in nahezu jedem Spiel an die Grenzen ihrer Leistungsf­ähigkeit herankomme­n. Und sie braucht den Mut, besser besetzten Mannschaft­en mit absoluter Leidenscha­ft zu trotzen. Über 90 Minuten, nicht nur in knapp 30 wie in Bremen.

Die Partie im Weserstadi­on war ein Rückschrit­t im Kampf gegen den Abstieg. Es wird Zeit, daraus zu lernen und dumme Fehler wie bei den Gegentoren zwei und drei zu vermeiden. BERND JOLITZ

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