Platzverweis wirft Fortuna II um
Bei der 0:2-Schlappe in Straelen wird Taylan Duman zweifelhaft vom Feld geschickt.
Mit einem Mal entlädt sich sämtliche Wut. Nur wenige Augenblicke, nachdem Leander Goralski vom Feld gegangen ist, pfeffert er seinen Fuß mit voller Wucht gegen eine Werbebande. Es ist der Nachweis purer Frustration, den der Kapitän von Fortunas Zweitvertretung in dieser Szene zum Ausdruck bringt. Die Niederlage im Regionalliga-Spiel beim SV Straelen ist zu diesem Zeitpunkt schon so gut wie besiegelt: Mit 0:2 liegt die „Zwote“nach etwa einer Stunde an der holländischen Grenze zurück, und daran ändert sich bis zum Schlusspfiff nichts mehr.
Verübeln konnte man Goralski seinen Emotionsausbruch in keiner Weise. Denn der Führungsspieler musste den Platz nur deshalb vorzeitig verlassen, weil ihm eine Gelb-Rote Karte drohte – und Taylan Duman diese zuvor bereits gesehen hatte. Eine Entscheidung, die das Geschehen nachhaltig beeinflusste und überdies schlicht falsch war. Doch Schiedsrichter Kevin Domnick hatte seine gesamte Leistung dem tristen Wetter angepasst. Das verleitete Trainer Nico Michaty zu einer ungewohnt scharfen Nachbetrachtung. „Ich sage selten was gegen Schiedsrichter. Aber die Gelb-Rote Karte war eine klare Fehlentscheidung“, erklärte der Coach und ergänzte: „Er hatte nicht nur in dieser Situation Probleme mit der Zweikampfbewertung, sondern überhaupt keine Linie.“
Auf diese Art und Weise trug der Unparteiische nach Meinung der Flingerner maßgeblich zum Spielausgang bei. „Ohne den Platzverweis sieht die Sache ganz anders aus“, befand auch Kapitän Goralski, als der Frust schon wieder etwas verflogen war. „Dann holen wir vielleicht ein 0:0.“In der Tat ist diese These nicht abwegig, denn die Deckung stand lange Zeit hervorragend – Goralski und Gökhan Gül machten in der Abwehrzentrale eine bärenstarke Partie.
Vorne lief es hingegen unrund: Die größte Chance vergab Joshua Endres, als er alleine aufs Tor zulief, den Ball aber vertändelte. Effektiver war Straelens bis dahin abgemeldeter Angreifer Shun Terada, der nach dem Platzverweis ein Mal in Szene gesetzt wurde – 0:1. Den Deckel auf das Spiel machte nur wenig später der Ex-Fortune Aram Abdelkarim.