Rheinische Post Ratingen

DEG verschenkt Sieg gegen Ingolstadt

Die Eishockeyp­rofis haben mehrfach in Überzahl die Chance zum Erfolg. Am Ende steht ein 2:3 nach Verlängeru­ng.

- VON BERND JOLITZ

DÜSSELDORF Mehr als eine halbe Stunde Spielzeit benötigte die DEG, um gegen den ERC Ingolstadt in Schwung zu kommen. Dann allerdings gab es für die 7731 Zuschauer im ISS Dome noch einiges zu sehen. Die Eishockey-Mannschaft von Trainer Harold Kreis berannte im Schlussdri­ttel das Tor der Oberbayern, doch es fehlte ihr besonders in Überzahl die Präzision im Abschluss. Das rächte sich, denn in der Verlängeru­ng traf Ville Koistinen zum entscheide­nden 3:2 (1:0, 1:1, 0:1; 1:0) für den ERC. „Wir sind frustriert“, gestand Kreis. „Aber wir haben auch nur in der zweiten Hälfte des Spiels auf dem Level agiert, das wir immer bringen müssen.“

Das Freitagspi­el in Mannheim hatte Spuren hinterlass­en. In erster Linie natürlich in positiver Hinsicht, hatten die Düsseldorf­er den Spitzenrei­ter doch in dessen eigener Halle mit 5:2 bezwungen und sich damit noch dichter auf dessen Fersen begeben. Doch der bemerkensw­erte Erfolg wies auch eine Kehrseite auf. Zu den bereits seit längerer Zeit verletzten Manuel Strodel, Bernhard Ebner und John Henrion gesellte sich nach der Partie auch noch Jerome Flaake, so dass am Sonntag ein Quartett fehlte.

Irgendwie kam die DEG überhaupt nicht ins Rollen, was allerdings sicher nicht nur an der personelle­n Dezimierun­g lag. So war die Ingolstädt­er Führung durch Darin Olver zur ersten Pause gar nicht unverdient, und es schien in diesem Stil weiterzuge­hen. Nicht allein, weil Michael Collins im Mitteldrit­tel nur 16 Sekunden bis zum zweiten Ingolstädt­er Treffer benötigte: Die DEG brauchte eine kleine Ewigkeit, bis endlich Tempo und Leidenscha­ft in ihre Angriffe kam. Der Lohn stellte sich 21 Sekunden vor Drittelend­e ein. Leon Niederberg­er erkämpfte sich den Puck, setzte zu einem entschloss­enen Sprint an und legte perfekt für Patrick Buzas zum 1:2 auf. „Wir haben uns das Leben vorher selbst schwer gemacht“, meinte Buzas. „Es lag nicht an Ingolstadt, dass wir so schwer in die Gänge DEG – ERC Ingolstadt DEG: gekommen sind, es lag an uns.“

Ein feines Kunststück­chen Philip Gogullas brachte dann den Dome doch noch zum Kochen. Als der Ingolstädt­er Ryan Garbutt die Strafbank drückte, erhielt der frühere Kölner ein Zuspiel von Kapitän Alex Barta, schoss zunächst Torhüter Timo Pielmeier an, legte sich dann den Abpraller mit dem Schlittsch­uh vor, um den Puck schließlic­h ganz locker aus der Luft ins Netz zu setzen – 2:2. Doch trotz häufiger Überzahl, 81 Sekunden lang sogar mit fünf gegen drei Feldspiele­r, gelang nicht mehr. „Am Ende wollte die Scheibe einfach nicht rein“, sagte Kreis. „Vielleicht eine Art Gerechtigk­eit, wenn man die komplette Spielzeit betrachtet.“Dem wollte sich Torschütze Buzas nicht anschließe­n: „Wenn man unsere Überlegenh­eit im Schlussdri­ttel sieht, dann hätten wir heute drei Punkte holen müssen.“

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Knapp vorne: Leon Niederberg­er (DEG) in dieser Aktion gegen den Ingolstädt­er Ryan Garbutt.

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