Start für neue E-Ticket-Generation
Der spontane Einstieg in Bus und Bahn soll erleichtert werden.
DÜSSELDORF Die Verkehrsverbünde in Nordrhein-Westfalen starten in die nächste Digitalisierungsphase: Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr ( VRR), Nahverkehr Rheinland (NVR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) kündigte am Mittwoch an, ein sogenanntes Check-in/Be-outSystems anzuschaffen. Hinter dem komplizierten Ausdruck verbirgt sich eine aus Fahrgastsicht recht charmante Idee: Der Kunde gibt einmal zu Beginn seiner Fahrt im Nahverkehr per Smartphone-App an, dass er in die Bahn oder den Bus gestiegen ist. Bei den bislang gültigen Systemen, die der VRR beispielsweise bei seinem NextTicket anwendet, müssen sich die Kunden zum Ende der Fahrt auch wieder abmelden. Mit dem neuen System würde der zweite Schritt entfallen.
Die politischen Gremien der drei Verbünde gaben nun grünes Licht für die Anschaffung. Der VRR soll die Ausschreibung für das Projekt durchführen. Aus Kundensicht besonders begrüßenswert ist, dass sich die drei Verbünde gemeinsam des Projektes angenommen haben. Damit müssten Kunden, die beispielsweise in Köln einsteigen und in Düsseldorf wieder aussteigen nicht erst umständlich unterschiedliche Apps verwenden und sich durch das Tarifdickicht durchkämpfen. Er sei sich sicher, dass mit dem neuen System viele Fahrgäste zustiegen, denen Bus- und Bahnfahren bislang zu kompliziert gewesen sei, sagte Martin Husmann, Vorstandssprecher des VRR.
VRR-Kunden, die bereits eine App nutzen, müssen im Übrigen nichts tun. Das neue System soll so programmiert sein, dass es in die bestehende Apps integriert werden kann. Die Einführung erfolgt stufenweise. Zunächst wird ein „assisted Checkout“eingeführt. Dabei werden die Nutzer über eine Nachricht auf dem Smartphone gefragt, ob sie ausgestiegen sind, wenn das System erkannt hat, dass der Kunde entweder ausgestiegen ist oder sich seit einer bestimmten Zeit nicht mehr bewegt. Michael Vogel, Geschäftsführer des NVR, kündigte an, dass ein reines Be-out-System in zwei bis drei Jahren kommen werde: „Wir überlassen es dann dem Kunden, ob er das Ende seiner Fahrt oder Fahrtenkette weiterhin bestätigen möchte oder ob er dem System vertraut.“