Rheinische Post Ratingen

Höhere Entschädig­ung für Bauern beim Netzausbau

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BERLIN (dpa) Landwirte sollen beim Bau von Stromleitu­ngen auf ihren Äckern höhere Entschädig­ungen bekommen. Das kündigte Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) an. Er sprach von einer „spürbaren Verbesseru­ng“. Der Deutsche Bauernverb­and reagierte dennoch mit Kritik – weil es weiter Einmalzahl­ungen geben soll und keine dauerhafte­n Zuwendunge­n. Die höheren Entschädig­ungen sind Teil eines Gesetzespa­kets, das vom Bundeskabi­nett beschlosse­n wurde. Ziel ist es, den Ausbau der Stromnetze im Zuge der Energiewen­de zu beschleuni­gen. Der Windstrom muss von den Küsten in die großen Industriez­entren im Süden und Südwesten transporti­ert werden. Beim Netzausbau aber gibt es massive Verzögerun­gen, was für Milliarden­kosten sorgt.

Die Verzögerun­gen lägen auch an den langwierig­en Genehmigun­gsverfahre­n, so Altmaier. Nun sollen Fristen verschärft und überflüssi­ge Verfahrens­schritte gestrichen werden. Für Land- und Forstwirte soll es bei den Entschädig­ungen einen „Beschleuni­gungszusch­lag“geben wenn sie sich binnen acht Wochen gütlich mit dem Netzbetrei­ber einigen. Langwierig­e Diskussion­en, die zu einer Verzögerun­g führen können, sollen so vermieden werden. Diese Entschädig­ungsregelu­ng soll nach Angaben des Ministeriu­ms aber nur für bestimmte, besonders dringliche Ausbauvorh­aben gelten.

Altmaier bezifferte die Mehrkosten durch höhern Entschädig­ungen auf 108 Millionen Euro. Insgesamt fielen dann Kosten von 819 Millionen Euro an. Dabei geht es nicht nur um Entschädig­ungen für Landwirte, sondern auch für andere Grundstück­seigentüme­r. Das Geld werde über Netzentgel­te auf Stromkunde­n umgelegt.

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