Rheinische Post Ratingen

Feines Blech aus Norwegen in der Tonhalle

- VON HEIDE OEHMEN

Die Sehnsucht nach festlichen Blechbläse­rklängen wurde – passend zur Advents- und Weihnachts­zeit in – in der Tonhalle gesättigt. Mit sanften und schmettern­den Klängen von vorbildlic­her Homogenitä­t musizierte­n die Trompeteri­n Tine Thing Helseth und ihre ebenso versierten neun Mitstreite­rinnen der Blechbläse­rgruppe. Zunächst spielten sie norwegisch­e Weihnachts­liedern; eingängige Melodien in abwechslun­gsreichen Arrangemen­ts. Der Programmte­il „Festliche Barockklän­ge“enthielt etwa das „Weihnachts­konzert“von Corelli. Auch der vierte Satz („Der Winter“) des strapazier­ten Violinkonz­ertes von Vivaldi, und Bach waren mit dem Choralvors­piel „Wachet auf, ruft uns die Stimme“vertreten. Hier erlebten die Zuhörer eine bemerkensw­erte, geschickt alle Stimmen berücksich­tigende Bearbeitun­g.

Störend wirkte aber die jeden Vortrag einleitend­e Moderation von Thing Helseth. In holprigem DreiSprach­en-Mix erzählte sie weitgehend Unbedeuten­des und hörte zuweilen mitten im Satz auf. Trotz aller interpreta­torischer Feinheiten und technische­r Finessen der Vorträge wirkte das Programm zerfasert.

Nach der Pause hieß es „Weihnachts­klassiker“. Die gab es in ausgefalle­nen Sätzen mit geschliffe­nen Soli aller Instrument­engruppen, was viele Herzen höher schlagen ließ, und bei „White Christmas“oder „Winter Wonderland“waren auch die zufrieden, die es swingend lieben, was die Norwegerin­nen mitreißend beherrsche­n.

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