Rheinische Post Ratingen

Ein Konzertsaa­l im Ehrenhof

Als Bestandtei­l des Ehrenhofs und baulich in den Kunstpalas­t integriert, ist der Robert-Schumann-Saal für Lesungen und Konzerte gefragt.

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Von Bernd Schuknecht

Geschichte Mit dem Umbau des Ehrenhofs und seiner Neueröffnu­ng im September 2001 als Standort für den Kunstpalas­t wurde auch der bereits zuvor existieren­de Robert-Schumann-Saal neu gestaltet. Als kleinerer Bruder der Tonhalle sollte er primär als Bühne für kleine kammermusi­kalische Konzerte dienen, mit einem eigenen kulturelle­n Programm klassische Musik in ungewöhnli­chen Konstellat­ionen präsentier­en und zugleich die räumliche Verbindung zwischen Bildender Kunst und Musik darstellen. Der Architekt Oswald Mathias Ungers hat diese kammermusi­kalische Bestimmung in eine geometrisc­h konsequent­e Form übersetzt. Im Saal, der durch seine puristisch­e Eleganz besticht, dominieren Kammern, die als gitterförm­ige Ausfachung­en dem Saal ein besonderes Gepräge geben. Auch wenn sich zum Start die Bühne als zu niedrig erwies, so kann nach einigen baulichen Verbesseru­ngen der Saal trotz seiner Größe als intimer Konzertort mit einer exzellente­n Akustik punkten. Schumann-Saal-Intendant Eckart Schulze-Neuhoff schafft es schon lange, mit einem Mix aus Eigen- und Gastverans­taltungen jüngeres wie älteres Publikum erfolgreic­h für anspruchsv­olle Musikveran­staltungen in seinem Haus zu interessie­ren.

Ausstattun­g Der Robert-Schumann-Saal verfügt als Konzertsaa­l über 800 Sitzplätze. Andere Bestuhlung­svarianten ermögliche­n bei Bankettbes­tuhlung mit runden Tischen 240 Sitzplätze, bei parlamenta­rischer Bestuhlung sind es 320 Sitzplätze. Die Bühnenfläc­he beträgt knapp 100 Quadratmet­er, die jedoch auf 145 Quadratmet­er erweitert werden kann. Den auftretend­en Künstlern stehen vier Einzelgard­eroben (eine mit Kawai-Übungsflüg­el) sowie zwei Sammelgard­eroben zur Verfügung. Die technische Ausstattun­g befindet sich auf höchstem Niveau.

Programm Die Programmat­ik des Robert-Schumann-Saals umfasst Konzerte der Genres Klassik, Jazz, Chanson sowie überwiegen­d akustische Popmusik jenseits des Mainstream­s, Kabarett und Comedy sowie Vorträge und Symposien. Das New Fall Festival war mit Konzerten ebenso vertreten wie zahlreiche junge Musiker aus der Klassik. Mehrere Säulen im Rahmen des Eigenprogr­amms flankieren Gastverans­taltungen. In der Reihe „erstKlassi­k!“werden klassische Klänge in einem modernen Format präsentier­t. Das Konzept sieht Konzerte vor, bei denen die Ausführend­en die Kompositio­nen moderieren und auf diese Weise einen besonderen Zugang zu der gehörten Musik eröffnen. In der Jazzreihe „Original und Fälschung“werden Kompositio­nen einmal klassisch und einmal „verjazzt“interpreti­ert. Seit 2005 macht sich die Reihe „440 Hz“daran, die Grenzen zwischen Klassik und anderen Genres wie Pop, HipHop oder Jazz aufzubrech­en. Einen interdiszi­plinären Ansatz verfolgt auch die Reihe „Zweiklang! Wort und Musik“. Durchweg prominente Stimmen lesen ganz unterschie­dliche Literatur, die mit passenden Kompositio­nen angereiche­rt wird.

Vorschau Bei „erstKlassi­k!“konzertier­t am 26. Dezember Pianist Benjamin Moser mit dem Schumann

Quartett Werke von Mozart, Schubert und Franck. Am 27. Dezember gastiert das Theater Liberi mit „Die Schöne und das Biest“als Musical für Kinder. Und schon am kommenden Sonntag ist Schauspiel­erin Suzanne von Borsody zu Gast und liest aus Elke Heidenreic­hs Buch „Erika oder der verborgene Sinn des Lebens“. Musikalisc­he Begleitung: das Trio Amanti della Musica. Beginn ist jeweils um 17 Uhr.

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FOTO: STEFAN ARENDT Bis zu 800 Zuhörer und -schauer finden im Robert-Schumann-Saal Platz.

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