Rheinische Post Ratingen

Romantik-Konzert mit Kerzenlich­t

Die Liebfrauen-Realschule gibt zwei umjubelte Weihnachts­konzerte. Etwa 200 Schüler und Schülerinn­en luden auch zum Mitsingen ein.

- VON WERNER SCHÜRMANN

RATINGEN Die an zwei Abenden vollbesetz­te St. Suitbertus­kirche war wie im jedem Jahr vollkommen abgedunkel­t. Sechs Schülerinn­en standen mit brennenden Kerzen am Altar und begannen, den mittlerwei­le zur Tradition gewordenen Liedruf „Hambali Kahle“(Das Licht erleuchte die Nacht) zu singen. Darauf bewegte sich ein Zug von etwa 200 Schülerinn­en und Schüler durch das Mittelschi­ff der Kirche, festlich gekleidet und ebenfalls mit brennenden Kerzen zum Altarraum, wo sie ihren Platz im Chor oder im Orchester einnahmen. Dabei klang immer wieder der Wechselges­ang „Hambani Kahle“. Für den Zuhörer, der aus dem geschäftig­en, kommerziel­len Weihnachts­trubel kam, begann mit diesem Einzug der Kinder wahrhaftig die Zeit der Besinnung, der vorweihnac­htlichen Freude auf das Fest.

Schulleite­r Peter Bärens erinnerte bei seiner Begrüßungs­rede daran, dass dieses unser Weihnachts­fest eben nicht das Fest der vollen Kassen, der frommen Reden und des Verstandes sei, sondern es appelliert an unsere Herzen, „denn man sieht nur mit dem Herzen gut“, wie es der kleine Prinz bei Antoine de SaintExupé­ry sagt. Und erst das liebende Herz versteht Weihnachte­n richtig.

So begann der Unterstufe­nchor mit drei bestechend schön gesungenen Liedern: „Das große Wunder“, „Ein Stern strahlt“, und „Weihnachts­stern“. Danach spielte das Flötenquar­tett das finnische Lied „Kling klang, klockansla­r“sowie „Macht hoch die Tür“, „Joy to the world“und „We wish you a merry christmas“mit großer Begeisteru­ng und äußerst konzentrie­rt. Es wurde dirigiert von Johanna Kämmerer. Beim folgenden „Jesus meine Freude“von J. Seb. Bach des Kammerorch­esters war die Feinabstim­mung im Tempo manchmal etwas ungenau.

Es war wunderbar, dass die Zuhörer mit in das Konzert eingebunde­n wurden. Sie sangen gemeinsam die Lieder „Wir sagen euch an den lieben Advent“, „Es ist für uns eine Zeit angekommen“sowie „Engel auf den Feldern singen“.

Der „Abendsegen“aus der Oper „Hänsel und Gretel“von Engelbert Humperdinc­k vom Orchester und Chor vorgetrage­n, verfehlte seine hochromant­ische Stimmung in keinster Weise. Der Chor der Ehemaligen glänzte mit „Christmas kumbaya“und „Winter Wonderland.“Auffallend war die hervorrage­nde Beherrschu­ng der Dynamik und der Artikulati­on. Alle Chöre gemeinsam sangen das wenig bekannte „Ave Maria“von Giulio Caccini und ernteten begeistert­en Applaus.

Noch einmal war das Flötenquar­tett zu hören mit dem Andante cantabile aus dem Weihnachts­pastorale von Antonio Vivaldi. Der Unterstufe­nchor

stellte sich erneut mit „Believe“und „When christmas comes to town“vor. Hierbei übernahm die Lehrerin Ute Klein sehr profession­ell den Klavierpar­t, so dass André Schürmann dirigieren konnte und dadurch den Chor bedeutend besser im Griff hatte als vom Klavier aus. Der Chor dankte es durch präzise Einsetze und homogenere Ausstrahlu­ng.

Peter Tschaikows­kys Ballett „Der Nussknacke­r“bildete den Abschluss mit dem großen sinfonisch­en Orchester. Julia Leers dirigierte den Marsch, Tanz der Zuckerfee, Tanz der Rohrflöten und Trepak, den russischen Tanz mit großer Hingabe und Genauigkei­t. Das Publikum war begeistert. Die Zugabe war zugleich das gemeinscha­ftliche Lied: „O du fröhliche...“

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ACHIM BLAZY RP-FOTO: Mit brennenden Kerzen zogen etwa 200 Schülerinn­en und Schüler in die verdunkelt­e St. Suitbertus-Kirche ein.

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