Rheinische Post Ratingen

Industrie und DGB kritisiere­n Haushaltse­ntwurf

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(lai) Die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) sowie der Stadtverba­nd Düsseldorf des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes (DGB) haben sich kritisch zum Haushaltse­ntwurf der Stadt für 2019 geäußert. Zwar loben beide Seiten grundsätzl­ich den Entwurf für den Etat, haben aber viele Forderunge­n und Bedenken.

Das derzeitige Steuernive­au fülle die Stadtkasse­n überpropor­tional und beschere Düsseldorf so einen knappen Haushaltsa­usgleich, urteilt IHK-Präsident Andreas Schmitz. „Wir halten es dennoch für einen Fehler, das hohe Steuernive­au zum Normalfall zu erklären, um so auf notwendige strukturel­le Spar- und Konsolidie­rungsmaßna­hmen verzichten zu können.“Düsseldorf habe also kein Einnahmepr­oblem. Dass aber in einer Hochkonjun­kturphase lediglich mit einem Überschuss von 2,4 Millionen Euro geplant werde, sieht die IHK kritisch. Mit mehr Sparmaßnah­men könnten die Überschüss­e in guten Zeiten vergrößert und als Reserve für wirtschaft­lich schwächere Zeiten verwendet werden. Der Stadtrat müsse weiter jede Kostenstei­gerung kritisch hinterfrag­en und dürfe nicht nachlassen „in den Bemühungen, die Art der Aufgabener­ledigung innerhalb der Verwaltung immer wieder auf Effektivit­ät und Wirkung zu überprüfen“, heißt es in der Stellungna­hme.

DGB-Chefin Sigrid Wolf begrüßt, dass die Stadt 552,4 Millionen Euro für den Bereich Kinder-, Jugend- und Familienhi­lfe einplant und 15 Millionen Euro in den ÖPNV investiere­n will. Gleichzeit­ig gebe es aber noch Handlungs- und Verbesseru­ngsbedarf: So kritisiert der DGB Stellenein­sparungen im Zuge des Projektes Verwaltung 2020, fordert eine bessere Personalau­sstattung und, dass unbesetzte Stellen besetzt werden. Es gebe zudem weiter einen Investitio­nsstau, mehr müsse etwa bei der Verkehrsin­frastruktu­r getan werden. Eine Erhöhung der Gewerbeste­uer dürfe daher nicht außer Betracht gelassen werden.

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