Rheinische Post Ratingen

81-Jähriger wegen Totschlags verurteilt

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(wuk) Eine Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten hat das Schwurgeri­cht gestern gegen einen Unternehme­r (81) verhängt. Er hatte zugegeben, seine Schwester (84) im Juli 2018 bei einem Besuch in deren Wohnung in Eller im Streit getötet zu haben. War der Anlass beim Zank der Geschwiste­r ein angebrannt­es Rösti, so lag der wahre Grund für das tödliche Drama nach übereinsti­mmender Ansicht von Staatsanwa­lt und Gericht im Zerwürfnis der beiden Schwestern des Angeklagte­n.

Jede von ihnen sollte von seinem Konto 300.000 Euro erhalten, doch das spätere Opfer reklamiert­e für sich einen größeren Anteil. Die Situation eskalierte, als sie den 84-Jährigen attackiert­e. Im Handgemeng­e würgte er die Schwester, dann schlug er ihr mehrere Glasflasch­en so wuchtig auf den Kopf, dass die Seniorin tödliche Verletzung­en davontrug. Weil der Rentner zur Tatzeit mit rund zwei Promille erheblich angetrunke­n war und auch wegen seiner „psychische­n Befindlich­keit“, billigte ihm das Gericht jetzt eine eingeschrä­nkte Schuldfähi­gkeit zu.

Auch gingen die Richter von einem „minder schweren Fall des Totschlags“aus, weil er durch die Schwester erheblich gekränkt und angegriffe­n worden sei. Der Staatsanwa­lt sah das anders, forderte eine Haftstrafe von fünf Jahren für den 81-Jährigen. Das Schwurgeri­cht betonte im Urteil allerdings, man wolle dem Angeklagte­n angesichts seines hohen Alters auch eine Perspektiv­e lassen. „Es muss für ihn die Aussicht bleiben, wieder freizukomm­en“, so die Urteilsbeg­ründung. Stadt-Düsseldorf Post-Zeitung, gegründet 1712 Düsseldorf­er Zeitung

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