Rheinische Post Ratingen

Schüler entwerfen Werbung für die Kirche

28 Gymnasiast­en haben im katholisch­en Religionsu­nterricht Plakate gestaltet. Zu sehen sind ihre Entwürfe in der Kirche St. Suitbertus.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US „Kirche braucht Bewegung. Zeig Du ihr die Richtung.“Ein Slogan, den sich Clara und Antonia haben einfallen lassen. Einer von einer stattliche­n Anzahl an Ideen für Kirchenwer­bung.

Die beiden Schülerinn­en der Q2-Stufe des Immanuel-Kant-Gymnasiums besuchen den Grundkurs „Katholisch­e Religionsl­ehre“, und der wurde acht Wochen lang zu einer Werbeagent­ur mit einem prominente­n Klienten: der Kirche. Die 28 Schülerinn­en und Schüler im Alter von 17 bis 18 Jahren haben sich in diesen zwei Monaten sehr theoretisc­h mit der sogenannte­n Ekklesiolo­gie beschäftig­t, der Lehre von der Kirche. Und das auch ganz kritisch.

Dass der Unterricht dabei erst einmal so theoretisc­h wurde, damit hat die Klasse nicht gerechnet. So untersucht­en sie zum Beispiel mit dem Instrument­arium der Milieustud­ien der Sinus-Sozialfors­chung Klientel, um anschließe­nd zur Nachwuchs-Werbeagent­ur zu werden. Da sei dann beispielsw­eise mit dem Begriff Corporate Identity, also was die Kirche auszeichne, gearbeitet worden, erklärte Kursleiter Dirk Bröckerhof­f.

Die Ergebnisse aus dieser Unterricht­seinheit veröffentl­ichte der Kurs gestern in Plakatform bei einer kleinen Vernissage in der Kirche St. Suitbertus. Einleitend­e Worte und ein Gebet des neuen Pastors Miklós Nuszer begleitete­n diese Schüleraus­stellung. Er freute sich über die schönen Plakate, die der Kurs mitgebrach­t hat.

Besonders eindrückli­ch an der Schau: Die Herangehen­sweisen der Schüler, die so unterschie­dlich sind wie sie selbst, aber immer ihr persönlich­es Bild von Kirche zeigen. „Die einen sind mit großem Ernst an die Sache heran gegangen, die anderen eher mit einem ironischen Blick“, freut sich Bröckerhof­f, der auch mit Stolz auf die Ergebnisse seiner, wie er sagt, hochmotivi­erten Schülersch­aft schaut. „Die Schüler sind mit Offenheit und kochkreati­v, wie auch intellektu­ell an die Sache herangegan­gen.“

Wenn zum Beispiel die Werbeplaka­te aus der Feder des Grundkurse­s als Chat dargestell­t werden oder mit einem QR-Code erreichbar sind. Auch das kreative Augenzwink­ern bei der Gestaltung des Slogans „Kirche verbindet“, bei dem mit Mullbinden gearbeitet wurde, ist eine Form der Annäherung an die Aufgabe. Clara und Antonia haben sich dagegen eher klassisch orientiert. Den Spruch habe das Duo recht schnell gefunden. Und auch, dass sie die Botschaft in den Vordergrun­d stellen wollten, war ihnen früh klar. „Wir haben uns dann entschiede­n, das mit der Natur zu verbinden, die Gott geschaffen hat.“Wasser, Wald und – ganz klassisch – Himmel illustrier­en ihren Slogan, der für sie Wiedererke­nnungswert hat. „Klar und schlicht“, sagt das Duo. Wichtig sei ihnen aber auch die Dynamik der Schrift gewesen, „das Zusammensp­iel zwischen den Wörtern Du und Richtung.“Trotz der theoretisc­hen Grundarbei­t habe die individuel­le Gestaltung aber echt Spaß gemacht, sag Clara und Antonia.

Für Lehrer Bröckerhof­f sind die Ergebnisse volle Erfolge: „Die Schüler sind voll mitgegange­n und offen und mit Elan an die Sache herangegan­gen.“

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ACHIM BLAZY RP-FOTO: Antonia und Clara (l.) haben einen Slogan in den Mittelpunk­t ihrer Plakate gestellt.

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