Freitag und Wellinger springen Erfolg hinterher
LAHTI (dpa) Erst der Jubel über Platz zwei im Team-Springen, dann doch die Ernüchterung im Einzel: Die deutschen Skispringer sind zwei Wochen vor dem WM-Start noch zu unkonstant. Nachdem am Samstag Karl Geiger, Richard Freitag, Andreas Wellinger und Stephan Leyhe im Mannschaftswettbewerb nur von den starken Österreichern knapp geschlagen worden waren, kam im Einzel Geiger nach einer enormen Steigerung im zweiten Durchgang als bester DSV-Adler wenigstens noch auf Rang sechs. Nach dem ersten Versuch hatte er noch auf Platz 16 rangiert. Der Sieg ging nach Sprüngen auf 132,5 und 129 Meter an den Polen Kamil Stoch vor Vierschanzentournee-Sieger und Weltcup-Spitzenreiter Ryoyu Kobayashi aus Japan und Robert Johansson aus Norwegen.
„Das war doch sehr ernüchternd“, sagte Bundestrainer Werner Schuster mit sorgenvoller Miene in der ARD, nachdem seine Schützlinge alles andere als souverän vom großen Bakken der Weltmeisterschafts-Schanze von 2017 gegangen waren. Damit meinte er in erster Linie die beiden Großen der jüngeren Vergangenheit, Richard Freitag und Andreas Wellinger. Freitag schaffte als 19. erneut nicht die WM-Norm, Olympiasieger Wellinger erreichte als 32. des ersten Durchgangs nicht einmal das Finale. „Wir wissen bei den beiden, was zu tun ist. Und die Sportler ziehen auch mit. Aber je länger es dauert, um so verkrampfter werden sie. Sie drehen sich im Kreis. Die Zeit wird verdammt knapp“, sagte Schuster über seine beiden Sorgenkinder.