Rheinische Post Ratingen

Matchball um den Klassenerh­alt

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Dass die Aussichten auf einen Sieg gegen den VfB Stuttgart angesichts der eigenen Form und der Querelen bei den Schwaben nicht gar zu schlecht standen, hatten bei aller rheinische­n Skepsis viele Anhänger der Düsseldorf­er Fortuna gedacht. Doch ein solches Spektakel, wie es die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel den mehr als 40.000 Zuschauern an diesem verregnete­n Sonntagabe­nd bot, dürfte kaum jemand auf der Rechnung gehabt haben.

Fortuna nahm den VfB nach allen Regeln der Kunst auseinande­r und demonstrie­rte damit, dass Geld eben doch nicht alles ist in der Szene. Denn die finanziell­en Möglichkei­ten der Schwaben sind bei weitem größer als die des Aufsteiger­s, doch davon war auf dem Platz nicht das Geringste zu sehen.

Die Düsseldorf­er haben sich nun de facto einen Matchball um den Klassenerh­alt erspielt. Nicht in Leverkusen am nächsten Sonntag, denn die Partie beim noch finanzstär­keren rheinische­n Nachbarn läuft unter der Kategorie „Bonusspiel“– wobei Fortuna in dieser Saison schon so manches aus dieser Schublade erfolgreic­h gestaltet hat. Nein, am Samstag darauf geht es gegen Mitaufstei­ger 1. FC Nürnberg, und wenn Funkels Truppe auch diesen direkten Vergleich mit einem Mitbewerbe­r für sich entscheide­n sollte, dürften selbst die größten Pessimiste­n nicht mehr an einen möglichen Abstieg glauben.

Das 3:0 gegen Stuttgart bewies wieder einmal, wie viel der Faktor Leidenscha­ft auch im modernen Fußball ausmacht. Wenn dann auch noch die Taktik derart passt, ist alles möglich.

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