Herbert Knebel war außer Rand und Band
Seit 30 Jahren tritt die Band auf. Nun gab sie ein umjubeltes Gastspiel in der ausverkauften Stadthalle.
RATINGEN Sie sind nicht zu bremsen – und sie werden immer besser. Sie können über sich selbst lachen, haben sich in all den Jahren ein sehr treues Stammpublikum erarbeitet. Und sie sind immer noch sehr kreativ – und vor allem außer Rand und Band. So heißt nämlich das aktuelle Programm, das Herbert Knebel und Co. am vergangenen Freitagabend in der ausverkauften Stadthalle präsentierten. Dies vorweg: Es war ein furioser Auftritt, vital, frisch, voller Elan, einfach gut.
Knebel, Ozzy Ostermann, Ernst Pichl und der Trainer zeigten sich bestens aufgelegt, scherzten und sangen über die körperlichen Beschwerden, die das fortgeschrittene Alter so mitbringt. Das Programm war bunt gemischt. Knebel plauderte munter aus dem Leben, glänzte vor allem in der Nummer mit dem Saug-Roboter, der Kuchen verputzt. Und dann gab es die heitere Geschichte mit der Tour der Pilzfreunde, die es in freier Natur so richtig krachen ließen. Knebel hatte ursprünglich mit einer Pils-Tour gerechnet. Am Ende sollte er dann doch auf seine Kosten kommen, er durfte das helle Bier in vollen Zügen genießen. Pils und Pilze – am Ende kam beides zusammen.
Musikalisch ist die Combo voll auf der Höhe, jeder Song hat seinen eigenen Charakter, mal melancholisch, mal rockig. Und Ozzy Ostermann bewies einmal mehr, dass er ein glänzender Gitarrist ist. Den Höhepunkt hatte Knebel aber für die Zugabe aufgespart. Normalerweise kommt er als Elvis auf die Bühne, diesmal überraschte er als Tina Turner. Die Fans in der Stadthalle waren einfach hin und weg. Die Knebel-Brille saß weiterhin markant auf der Nase, ansonsten war er ganz und gar Tina.
Und es sollte noch eine zweite Nummer folgen: Diesmal erschien er im Bademantel und verkörperte Udo Jürgens. Mit einem ruhigen Gute-Nacht-Lied verabschiedete die Truppe das Publikum. Für die Band gab es stehende Ovationen. Und man kann sicher sein, dass der nächste Auftritt der Rentner-Band in Ratingen wieder ausverkauft sein wird.
Die Jungs sind einfach gut drauf und erinnerten sich auf der Bühne an die Anfänge als Gruppe. Damals probte man in einem feuchten Keller. Es war der Anfang einer Band, die längst Kult geworden ist.