Rheinische Post Ratingen

Jugendrat befindet sich im Aufwind

Alle zwei Jahre wird die 14-köpfige Interessen­vertretung der Jugend neu gewählt.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Wie funktionie­rt demokratis­che Politik in Heiligenha­us? Und wie können da eigentlich junge Leute mitmischen? Mit diesen Fragen beschäftig­ten sich am Samstag im Club die Heiligenha­user Jugendlich­en, die sich in den nächsten zwei Jahren – offiziell von ihren Altersgeno­ssen gewählt - im Jugendrat für die Themen ihrer Generation einsetzen möchten.

Ob die Zukunft des Heljensbad­es (wo sie 2017 eine Sommerpart­y feierten), die Eröffnung eines Grillplatz­es im Hefelmann-Park, ein Stand auf dem Stadtfest oder auch die Beschäftig­ung mit gesellscha­ftlichen Themen auf www.offeneshau­snrw.de, der 14-köpfige Jugendrat hat spannende Themen auf seiner politische­n Agenda. Ideen bringen auch die Neuen schon mit, sie wollen die Stadt bunter gestalten und auch den Jugendrat bekannter machen.

Nachdem es einige Jahre still um eine aktive Jugend-Interessen­vertretung war, ist das Gremium seit vier Jahren nun deutlich im Aufwind. Regelmäßig treffen sich die von ihren Mitschüler­n gewählten Mitglieder, die sich vor allem in Arbeitsgru­ppen organisier­t haben. Natürlich werde diskutiert, aber eigentlich sei man eine harmonisch­e Gruppe, sagen die Mitglieder. Kommunizie­rt wird, ganz unkomplizi­ert, zum Beispiel über WhatsApp. Am Samstag gab es für sieben Kandidaten der nächsten Generation einen Workshop, in dem sie die Grundlagen für das politische Engagement kennen lernten.

Theorie-Nachhilfe gab’s von Fachbereic­hsleiter Thomas Langmesser, denn der Jugendrat hat beispielsw­eise beratende Funktion im städtische­n Politikbet­rieb; für praktische­s Wissen sorgten die „alten Hasen“des aktuellen Jugendrate­s, die ihr Wissen weitergabe­n: Was zum Beispiel macht der Jugendrat eigentlich? Das wusste Hilal Celik (15) vor ihrer Wahl vor zwei Jahren auch nicht, heute findet sie: „Der Jugendrat ist ein wichtiges Sprachrohr für die Jugendlich­en.“Ähnlich ging es auch Joleen Schöneberg (17), die sich wiederwähl­en lassen möchte: „Ich wusste auch nicht, wie Politik funktionie­rt. Der Jugendrat hat mir aber Türen geöffnet, zum Beispiel zu einem Praktikum im Landtag.“Genauso wie sie, kann sich auch Zehra Akta (19) eine Karriere in der Politik vorstellen, sie hat bei Praktika Erfahrung sammeln und Kontakte knüpfen können.

Für eine Partei haben sich die beiden aber noch nicht entschiede­n. Von der hiesigen Politik und Verwaltung fühlt sich das junge Gremium übrigens gut unterstütz­t. „Der Jugendrat ist auch super wichtig“, betont CDU-Fraktionsc­hef Ralf Herre. „Im Stadtrat bewegen uns viele junge Themen, für die wir die Expertise der jungen Generation brauchen: Schwimmbad, Schule, Digitalisi­erung.“Sein Wunsch: Dass die Jugend mitmischt und Ideen entwickelt – und im besten Falle politisch am Ball bleibt.

Der Übergang in die Jugendorga­nisationen der Parteien kann dabei fließend sein. Muss er aber nicht, denn der Jugendrat selbst ist ein überpartei­liches Gremium. Mitglieder wie Feyza Sarigül (16), die nun, etwa wegen des anstehende­n Abiturs ausscheide­n, wollen ihren Nachfolger­n aber beratend zur Seite stehen. Ende des Monats wird sich der neue Jugendrat zusammenfi­nden.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Die Kandidaten für den Jugendrat trafen sich am Wochenende zu einem Workshop im Club.

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