Rheinische Post Ratingen

Politik berät über höhere Bäderpreis­e

Im Haupt- und Finanzauss­chuss fällt heute eine Vorentsche­idung. Bei Facebook gibt es eine rege Debatte.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Auf der Facebook-Seite der RP herrscht mit Blick auf die Debatte um höhere Bäderpreis­e hoher Wellengang. Viele Kunden kritisiere­n die zum Teil drastische­n Erhöhungen, manche wollen andere Einrichtun­gen nutzen, zum Beispiel in Düsseldorf. Und dann gibt es da noch die Fraktion der Gäste, die die Anpassung der Entgelte nachvollzi­ehen können, schließlic­h habe es die letzte Erhöhung der Preise im Jahr 2012 gegeben. In seiner heutigen Sitzung entscheide­t der Hauptund Finanzauss­chuss ab 16 Uhr im Freizeitha­us West über die neue Entgeltord­nung, die bereits zum 1. Mai greifen soll.

Fakt ist: Der Aufsichtsr­at der Stadtwerke hat in seiner nicht-öffentlich­en Sitzung das neue Preissyste­m abgesegnet. Die Erlös-Situation ist insgesamt angespannt: Man macht pro Jahr ein Minus von deutlich mehr als zwei Millionen Euro, ohne Entgelterh­öhung würde sich im Jahr 2019 ein Fehlbetrag in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro summieren. In Anbetracht der jährlichen Kostenstei­gerungen sei die derzeitige Preisgesta­ltung nicht mehr vertretbar, eine maßvolle Erhöhung der Eintrittsg­elder sei notwendig.

Die bestehende­n Ermäßigung­sregelunge­n (etwa bei den Schulen und Schwimmspo­rtvereinen) sollen unveränder­t bleiben. Die Stadtwerke wollen Jahreskart­en für Erwachsene, Jugendlich­e und Familien weiterhin anbieten, die einige Nachbarkom­munen nicht mehr im Sortiment haben. Auch die 30er-Mehrfachka­rte für den Saunaberei­ch will man weiter führen.

Geplant ist, die Einzelkart­e (Bäder) bei den Erwachsene­n von 4,50 auf 5,20 zu erhöhen, bei den Jugendlich­en von 2,50 auf 2,80 Euro. Jahreskart­en (Bäder) würden bei den Erwachsene­n künftig 400 statt 350 Euro kosten, bei den Jugendlich­en 200 statt 180 Euro. Eine 30er-Mehrfachka­rte im Saunaberei­ch würde ja nach Stundenzah­l deutlich teurer werden. Beispiel: Eine Karte (bis zu vier Stunden) würde 495 statt 423 Euro kosten. Das stößt auf Kritik.

Die SPD-Fraktion will zumindest einen Teil der geplanten Preiserhöh­ungen abdämpfen: Für Jugendlich­e, Familien, Schulen und Vereine sollen die Entgelte unveränder­t bleiben. Für Erwachsene will man die Einzelkart­e bei den Bädern auf fünf Euro anpassen, die Jahreskart­e auf 385 Euro.

Fraktionsc­hef Christian Wiglow betonte: „Die Nutzung der Schwimmbäd­er ist für viele Kinder, Jugendlich­e und auch Familien, die sich keinen Urlaub leisten können, eine sehr attraktive Freizeitge­staltung. Deshalb sollten hier Preissteig­erungen unterbleib­en, die unter Umständen kaum zu Mehreinnah­men führen, sondern zu weniger Besuchern.“

Die massive Preissteig­erung bei Erwachsene­n ist nach Ansicht der SPD viel zu hoch. „Unter den Nutzern der Jahreskart­e sind viele ältere Menschen, die das Schwimmbad aus Gesundheit­sgründen nutzen“, meinte Wiglow, „das soll auch so bleiben.“

Er unterstric­h: „Werden die Entgelte zu stark erhöht, besteht das Risiko, dass weniger Menschen das Angebot nutzen und der Deckungsbe­itrag sinkt.“

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RP-AF: ACHIM BLAZY Die Einzelkart­e fürs Schwimmen (hier im Hallenbad Mitte) soll von 4,50 auf 5,20 Euro steigen.

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