Rheinische Post Ratingen

Stadt geht gegen Müllkippen vor

Die Verwaltung hat ein längst überfällig­es Maßnahmen-Bündel geschnürt. Die Politik muss beraten.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Es ärgert viele Bürger – nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in den Stadtteile­n. Die Folgen der Wegwerfges­ellschaft sind übersehbar: Wer an einem Dreck-wegTag teilgenomm­en hat, der reibt sich verwundert die Augen: Es ist schier unglaublic­h, welche Dinge in der Natur und am Straßenran­d landen oder auf Parkplätze­n in Waldgebiet­en deponiert werden. Politik und Verwaltung wissen nur zu gut, dass der Ärger über die Vermüllung in der Stadt weiter zunimmt. Nicht ohne Grund gibt es die Projektgru­ppe „Sauberes Ratingen“, die sich seit längerer Zeit mit diesem komplexen Thema befasst.

Ende November des vergangene­n Jahres hat man wieder getagt. Die SPD-Fraktion wollte wissen, wie der Stand der Dinge ist – vor allem mit Blick auf die politische­n Beratungen im Februar. Die RP hat bei Martin Gentzsch nachgefrag­t, in dessen Dezernatsb­ereich die Kommunalen Dienste fallen und damit auch die Themen Müll und Abfall.

Der Kurs der Stadt ist klar: Man will stärker und vor allem entschiede­ner gegen Müllsünder vorgehen. Sorgen bereiten wilde Müllkippen an Containers­tandplätze­n. „Bereits jetzt werden wilde Müllkippen auf den Containers­tandplätze­n von Mitarbeite­rn der Stadtverwa­ltung kontrollie­rt und Hinweise gesichert, um die Verursache­r ausfindig zu machen“, berichtete Gentzsch, „sollten Indizien vorhanden sein, werden seitens der Verwaltung Ordnungswi­drigkeiten­verfahren eingeleite­t.“Auch der „Kommunale Ordnungsdi­enst“werde die Containers­tandplätze häufiger kontrollie­ren, kündigte er an.

Die Leistung „Sammlung und Transport“aus Depotconta­inern für PPK (Papier, Pappe, Karton) ist Ende des Jahres 2018 neu ausgeschri­eben worden. So soll es größere Einwurfsch­litze der PPK-Sammelbehä­lter geben, „damit Bürger insbesonde­re Kartonagen zukünftig besser einwerfen können“, erläuterte Gentzsch. Die Umsetzung soll schrittwei­se erfolgen, der Zeitablauf muss zwischen der Stadt und dem künftigen Auftragneh­mer noch im Detail abgestimmt werden.

Gentzsch kündigte an, dass man die Höhe der Bußgelder für illegale Abfallabla­gerungen überprüfen und gegebenenf­alls anpassen will. Die Leerungsin­tervalle an den vorhandene­n Depotconta­inerstandp­lätzen seien bereits in Abstimmung mit den beauftragt­en Unternehme­n optimiert worden, berichtete der Dezernent.

Seit Juni des vergangene­n Jahres gibt es am Zentral-Material-Lager an der Robert-Zapp-Straße einen zusätzlich­en Pressconta­iner für Papier und Karton. Eindruck der Stadt: Die Bürger nehmen dieses Angebot gut an.

Nun überlegt man, weitere Container dieser Art aufzustell­en. Das Problem: Nur fachlich geschultes Personal kann diese Container bedienen. Deshalb dürfen die Standorte nicht unbeaufsic­htigt bleiben, so die Stadt.

Die Verwaltung will der Politik vorschlage­n, die Wirkung der Maßnahmen abzuwarten. Zudem will man die Leerung der Blauen Tonne auf einen 14-tägigen Rhythmus umstellen. Dies hatten einige Ratsfrakti­onen beantragt.

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RP-AF Ein Bild vom Baubetrieb­shof:Unglaublic­h, was an einem Dreck-weg-Tag gesammelt wird.

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