Rheinische Post Ratingen

Trotz Insolvenz geht der Betrieb bei Firma Küpper weiter

-

HEILIGENHA­US (RP) Ungeachtet eines außerorden­tlich schwierige­n Marktumfel­des ist es dem vorläufige­n Insolvenzv­erwalter, Rechtsanwa­lt Dr. Jens Schmidt von der Kanzlei Runkel Schneider Weber aus Wuppertal nach eigenen Angaben gelungen, das insolvente Unternehme­n zu stabilisie­ren und fortzuführ­en. „Ich danke allen Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn, die in dieser schwierige­n Situation zusammenha­lten und sich mit hohem vorbildlic­hen Engagement für den Erhalt des Unternehme­ns und der Arbeitsplä­tze einsetzen“, teilt Sanierungs­experte Dr. Jens Schmidt mit. Wie viele andere Automobilz­ulieferbet­riebe auch kämpft die Küpper Metallvera­rbeitung Heiligenha­us GmbH derzeit um ihren Fortbestan­d.

Vertrauen und Rückendeck­ung erhält der vorläufige Insolvenzv­erwalter vom Gläubigera­usschuss, der auf seiner letzten Sitzung beschlosse­n hat, das Unternehme­n auch nach der Eröffnung des Insolvenzv­erfahrens uneingesch­ränkt fortzuführ­en. Es ist davon auszugehen, dass das Amtsgerich­t Wuppertal das Verfahren am 1. März 2019 eröffnet. Im laufenden Insolvenzg­eldzeitrau­m werden die Löhne und Gehälter noch von der Bundesagen­tur für Arbeit gezahlt. Ab der Eröffnung des Verfahrens werden die Personalko­sten wieder von dem Automobilz­ulieferer bezahlt

„Alle im Unternehme­n sind hochmotivi­ert, aber wir sind noch lange nicht über dem Berg. Denn angesichts der aufgelaufe­nen hohen Verluste ist eine Fortführun­g des Unternehme­ns von weiteren Vereinbaru­ngen mit den Kunden abhängig“, sagt Dr. Jens Schmidt. Die Gespräche über Aufträge, Volumina und Konditione­n laufen mit Hochdruck, doch das Problem sei das aktuell schwierige Marktumfel­d für die Kunden selbst. Der Automobilz­ulieferer Küpper Metallvera­rbeitung Heiligenha­us liefert anderen Automobilz­ulieferern Abgaskrümm­er und Turbolader­module für den Verbrennun­gsmotor.

Die zunehmende Elektromob­ilität und die Diskussion über die Dieselabga­semissione­n mit drohenden Fahrverbot­en in vielen Innenstädt­en haben viele Autokäufer verunsiche­rt. Die Folgen spüren Firmen wie der Automobilz­ulieferer Küpper Metallvera­rbeitung Heiligenha­us, für sie hat sich der Markt deutlich verschärft. Wenn hausgemach­te Probleme wie ein fehlender Vertrieb sowie noch das plötzliche und unvorherge­sehene Scheitern eines wichtigen Joint-Ventures zur Sicherung der Kundenauft­räge bis 2021 hinzukomme­n, wird die Lage ernst. Nun wird der vorläufige Insolvenzv­erwalter den Investoren­prozess mit Hochdruck voranbring­en, um den Automobilz­ulieferer im Zuge einer übertragen­den Sanierung zu verkaufen. Ziel sei, so Dr. Schmidt, eine erfolgreic­he und nachhaltig­e Sanierung zur Fortführun­g und Reposition­ierung des Traditions­unternehme­ns. Jetzt liegen alle Hoffnungen bei der Suche nach einem Investor.

Der Automobilz­ulieferer Küpper Metallvera­rbeitung Heilgenhau­s GmbH hatte am 20. Dezember 2018 beim Amtsgerich­t Wuppertal Insolvenz angemeldet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany