Rheinische Post Ratingen

DEG fährt selbstbewu­sst nach Iserlohn

Das Eishockey-Team bewies Nehmerqual­itäten. Allerdings stehen aktuell nur noch sechs Verteidige­r zur Verfügung.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

Ein bisschen Platz ist noch auf dem glitzernde­n Sieger-Sakko der Düsseldorf­er EG, das dem „Spieler des Spiels“nach jedem Sieg in der Deutschen Eishockey-Liga übergestül­pt wird. Für jeden Sieg ist ein Aufnäher des Vereins auf dem karnevalst­auglichen Kleidungss­tück, 27 sind es schon nach 47 Spieltagen. Doch es ist noch genug Platz für den Rest der Saison. Als Stefan Reiter das Sakko am Sonntag über das Eis des ISS Domes spazieren trug und sich vom Großteil der 9237 Zuschauer feiern ließ, wussten er und seine Teamkolleg­en, dass sie ein erfolgreic­hes Wochenende hingelegt hatten. Zwei Siege nach Penaltysch­ießen gegen Bremerhave­n (5:4) und Ingolstadt (3:2) hielten die Konkurrent­en auf Distanz. Es müsste schon viel schief laufen, will die DEG noch das Heimrecht in den Play-offs verspielen. „Das waren bereits richtige Playoff-Spiele“, sagte Reiter, der mit einem Gewaltschu­ss das 1:0 gegen Ingolstadt erzielte. „Das Spiel war hart, keiner hat dem anderen etwas geschenkt. Das wird jetzt sicher den Rest der Saison so laufen.“

Ganz sicher auch im nächsten Spiel: Denn die nächste Gelegenhei­t, einen Aufnäher auf das Sakko zu sticken, haben die Düsseldorf­er bereits am Mittwoch. Dann geht’s nach Iserlohn. Die Roosters haben am Sonntag die Nürnberg Ice Tigers 8:2 aus der Halle geschossen und sind gegen die DEG meist besonders motiviert.

In der aktuellen Verfassung können die Düsseldorf­er selbstbewu­sst ins Sauerland reisen. Trainer Harold Kreis dürfte gegen Bremerhave­n und Ingolstadt einige positive Erkenntnis­se gesammelt haben. Sein Team bewies Nehmerqual­itäten und kann Spektakel (Sieg nach 0:3 gegen Bremerhave­n); genau so aber auch extrem taktisch und erwachsen spielen (wie beim Erfolg gegen Ingolstadt). Dass das Team in beiden Partien das erste Drittel verschlief, hat Kreis registrier­t. „Wir waren in der Defensive nicht immer stabil, haben aber ab dem zweiten Drittel gegen Ingolstadt nur noch wenig zugelassen. Man darf aber nicht vergessen, dass manche unserer Spieler bis zu 25 Minuten auf dem Eis standen, das war schon am Limit.“

Aktuell stehen der DEG nur noch sechs Verteidige­r zur Verfügung. Bernhard Ebner ist zwar zurück, dafür fällt Patrick Köppchen mit einer Oberkörper­verletzung aus. Wie lange der Routinier ausfallen wird? „Das können wir noch nicht sagen“, so Kreis. So ist wichtig, dass in Nochlas Torp rechtzeiti­g noch ein Verteidige­r nachverpfl­ichtet wurde, damit die DEG zumindest mit vollen Reihen nach Iserlohn reisen kann – um dort das Sieger-Sakko weiter mit Aufnähern zu füllen.

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BENEFOTO Stefan Reiter feiert seinen Treffer zum 1:0 gegen Ingolstadt, den er per Gewaltschu­ss erzielte.

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