Rheinische Post Ratingen

Der ewige Fink

Fortunas Kapitän bleibt ein weiteres Jahr auf der Kommandobr­ücke. Im Juni wird er 37, doch über seinen neuen Vertrag gab es keinerlei Diskussion­en.

- VON BERND JOLITZ

Das große Plakat wurde mal wieder aus dem Keller geholt und fand seinen Platz im Fortuna-Fanblock. Seinen Stammplatz, darf man getrost sagen, denn seit Jahren schon positionie­ren die Düsseldorf­er Anhänger den Schriftzug „Fink muss bleiben“immer wieder gut sichtbar inmitten ihrer Reihen. Stets im Frühling, wenn es im Profifußba­ll um die Vertragsve­rlängerung­en geht.

Wenn es nach der Länderspie­lpause mit dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengla­dbach weitergeht (30. März, 15.30 Uhr), müssen die Fans ihr Banner nicht mehr anbringen. Denn es hatte bereits den gewünschte­n Erfolg: Am Dienstagna­chmittag unterschri­eb Oliver Fink einen neuen Vertrag bis zum 30. Juni 2020. Es wird sein elftes Jahr im Fortuna-Trikot.

Im Unterschie­d zu früheren Jahren gab es diesmal keinerlei Diskussion­en um den neuen Kontrakt. Sportvorst­and Lutz Pfannensti­el signalisie­rte bereits frühzeitig seine Bereitscha­ft und erhielt volle Rückendeck­ung durch den Vorstandsv­orsitzende­n Robert Schäfer – und Trainer Friedhelm Funkel machte ohnhehin nie ein Hehl daraus, für wie wichtig er Fink auf und neben dem Platz immer noch hält. „Olli ist ein Kapitän, wie man sich ihn nur wünschen kann“, sagt der Coach. „Auch wenn er einmal nicht spielt, ist er außerorden­tlich wichtig für uns.“

Der Kapitän selbst fühlt sich ebenfalls noch viel zu frisch für die Rente. „Ich freue mich, dass der Verein weiter das sportliche Potential in mir sieht und mir das Vertrauen schenkt“, sagt der Oberpfälze­r. „Ich fühle mich körperlich super und

möchte durch meine Leistungen weiter dazu beitragen, dass wir erfolgreic­h sind.“In dieser Saison hat er das bereits häufig getan. Immerhin 13 Einsätze stehen für ihn schon zu Buche, obwohl er die ersten zehn Spieltage verletzung­sbedingt komplett verpasste. Zwei Treffer erzielte er auch schon – den eminent wichtigen zum Last-Minute-1:0-Sieg in Hannover und das 2:0 beim 3:0 gegen den VfB Stuttgart, das ihn sogar auf den vierten Platz bei der Wahl zum „Tor des Monats Februar“brachte.

„Olli ist hier in Düsseldorf eine Identifika­tionsfigur“, betont Pfannensti­el. „Elf Jahre bei einem Klub sind im Fußball eine Ewigkeit – das kommt ganz selten vor. Es zeigt, dass er ein rot-weißes Herz hat.“Das haben Fortunas Fans schon lange erkannt, und deshalb haben sie das Plakat „Fink muss bleiben“auf Wiedervorl­age. Bei aller Emotionali­tät denkt der Kapitän zunächst kurzfristi­g. Mit dem Derby gegen Gladbach, dem Spiel beim früheren Relegation­sgegner in Berlin und dem Heimspiel gegen die Bayern kämen sehr harte Spiele auf Fortuna zu.

„Ich verspüre eine sehr große Dankbarkei­t gegenüber dem Verein, den Fans, der Stadt und meiner Familie, dass ich über so einen langen Zeitraum Teil der Fortuna sein darf“, fügt der Routinier aber doch noch an. „Es ist eine große Ehre für mich, mit diesem Verein in meine elfte Saison zu gehen.“Die Ehre liegt ganz auf Seiten der Fortuna.

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FOTO: DPA Luftsprüng­e sind für Oliver Fink auch mit fast 37 noch immer kein Problem: Fortunas Kapitän, hier mit Kaan Ayhan nach dem Treffer zum 2:0 gegen Stuttgart, bleibt bis mindestens 2020 in Düsseldorf.

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