Rheinische Post Ratingen

Kreditverg­abe knackt Zwei-Milliarden-Marke

Das Neugeschäf­t der Stadtspark­asse legte 2018 kräftig zu: Ein Plus von 67 Prozent gab es bei Firmenkund­en.

- VON STEFAN OSORIO-KÖNIG

Die Stadtspark­asse Düsseldorf hat im vergangene­n Jahr einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 71 Millionen Euro erwirtscha­ftet. Das sind gut 20 Millionen mehr als noch 2017. Dieser Gewinnspru­ng ist allerdings auf einmalige Sondereffe­kte zurückzufü­hren. Das geht aus den vorläufige­n Zahlen hervor, die das Geldhaus am Dienstag präsentier­t hat. Das Betriebser­gebnis der Stadtspark­asse Düsseldorf vor Risikovors­orge ist im vergangene­n Jahr um knapp 22 Millionen Euro auf 80,3 Millionen zurückgega­ngen. Das liegt vor allem an dem sinkenden Zinsübersc­huss. Betrug dieser im Vorjahresz­eitraum noch 223,7 Millionen, waren es 2018 nur noch 196,5 Millionen Euro. Das entspricht einem Minus von 12,2 Prozent. „Insbesonde­re das erneut gesunkene Zinsniveau sowie geringere Ausschüttu­ngen aus Spezialfon­ds haben hier ihre Spuren hinterlass­en“, erklärt Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsv­orsitzende der Stadtspark­asse Düsseldorf.

Relativ stabil geblieben ist mit 86,2 Millionen Euro hingegen der Provisions­überschuss. Die Personalko­sten sind zwischen 2017 und 2018 um rund fünf Millionen auf 133,4 Millionen Euro zurückgega­ngen. Das liegt vor allem am Personalab­bau. Ende 2018 waren bei der Stadtspark­asse Düsseldorf mit 1934 Mitarbeite­rn 110 weniger beschäftig­t, als noch ein Jahr zuvor. „Die Reduzierun­g des Personals setzen wir sozialvert­räglich um“, so Göbel weiter. „Das heißt, wir nutzen die Möglichkei­ten zu Altersteil­zeit und Vorruhesta­ndsregelun­gen.“

Ein kräftiges Plus verzeichne­te das Geldhaus im vergangene­n Jahr bei der Kreditverg­abe. So legte das Volumen der neu vergebenen Kredite an Firmenkund­en um 66,7 Prozent auf fast 1,6 Milliarden Euro zu. Auch im Geschäftsf­eld private Kunden stieg die Kreditverg­abe um 6,7 Prozent auf 661 Millionen Euro. Mit 480 Millionen Euro entfielen davon rund 73 Prozent auf die Wohnungsba­ufinanzier­ung. „Das Kreditneug­eschäft hat 2018 erstmals die Marke von zwei Milliarden Euro überschrit­ten“, so Göbel weiter. „Und auch im Vergleich mit den anderen Sparkassen im Verbandsge­biet verzeichne­te unser Haus die höchsten Kreditzuwä­chse.“Der Kreditbest­and des Geldhauses stieg 2018 um 7,6 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro. Außerdem überstieg das Einlagenvo­lumen erstmals die Neun-Milliarden-Marke und erreichte 9,18 Milliarden Euro. Die Bilanzsumm­e stieg im Vergleich zu 2017 um fast 300 Millionen Euro auf 11,66 Milliarden. „Damit stehen wir im Verbandsge­biet nach der Sparkasse Köln Bonn und der Kreisspark­asse Köln auf Rang 3“, erklärt Göbel. Die geplante Schließung von Filialen in Düsseldorf verteidigt­e die Stadtspark­assen-Chefin. „Der digitale Trend verändert das Kundenverh­alten“, so Göbel. „Die klassische­n Servicelei­stungen wie beleghafte Überweisun­gen oder Ein- und Auszahlung­en erfolgen kaum noch über die Geschäftss­telle.“Die Nutzung des Online-Bankings nehme

hingegen zu. Aktuell würden bereits fast 60 Prozent der Kunden dieses nutzen. Bis 2025 rechnet die Stadtspark­asse mit einem Anteil von 75 Prozent. „Nach Umsetzung unserer Privatkund­enstrategi­e zum 1. Oktober dieses Jahres werden wir noch 40 personenbe­setzte Standorte unterhalte­n, darunter 27 Privatkund­encenter“, so Göbel weiter. Acht Standorte würden künftig durch eine mobile Filiale betreut und fünf Geschäftss­tellen blieben unveränder­t. Damit hätte die Stadtspark­asse Düsseldorf immer noch „mit Abstand das dichteste Filialnetz“in der Landeshaup­tstadt.

Banken und Sparkassen drängen die Kunden ins Online-Banking und geben ihnen dann die Schuld an Filial-Schließung­en, meint unser Autor Stefan Osorio-König.

Kommentar

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Stadtspark­assen-Chefin Karin-Brigitte Göbel verteidigt­e die Entscheidu­ng, Filialen in Düsseldorf zu schließen.

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