Hitzbleck-Hochbau vor dem Start
Kritik von WAHL und Grünen hält an. Sie betrifft das neue Parkkonzept ebenso wie Fragen nach dem Einzelhandelsangebot und möglichen Änderungen des ursprünglichen Plans.
HEILIGENHAUS Vor dem Baustart für das Nachversorgungszentrum auf dem Hitzbleck-Areal hinter dem Rathaus kommen zur nächsten Ratssitzung am 3. April Detailfragen auf den Tisch, gestellt vom Grünen-Fraktionsmitglied Lothar Nuthmann. Mit Kritik zu Wort meldet sich auch WAHL-Verteter Stefan Okon.
Nuthmann fragt nach: Man entnehme „dem Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2019, dass die Stadt die Kosten in Höhe von 380.000 Euro für die Rampen zum Panoramaradweg übernehmen soll. Dies steht eindeutig im Gegensatz zum mit dem Investor abgeschlossenen Städtebaulichen Vertrag. Wir erwarten vom Bürgermeister, auch als Geschäftsführer der Stadt- und Boden Entwicklungsgesellschaft (SBEG), dass er den Rat umfänglich über die Vorgänge informiert.“
Nuthmann will die Frage geklärt wissen, ob es nach dem Ratsbeschluss über den Vertrag zwischen Investor und Stadt Änderungen gegeben habe. Zumindest der aktuelle Zeitplan steht, das erfuhren die Gäste des Neujahrsempfangs der Stadt Heiligenhaus schon ende Januar, als Bürgermeister Michael Beck 2019 als „Jahr der Kräne“ausrief. Nach den Osterferien soll er Hochbau auf dem Hitzbleck-Areal „aus der Erde emporwachsen“. Zeitverzug, ja den gab es. Aber keinen Anlass zu Unkenrufen, was die Realisierung des Projekts angehe. Im Herbst 2020 soll das Nahversorgungszentrum endlich stehen. Diese Marschroute hat der Investor HBB, vertreten durch Geschäftsführer Harald Ortner, fest im Blick. Nicht zuletzt völlig unerwartete Asbestfunde auf dem Gelände der ehemaligen Gießerei – und die damit verbundene logistische Herausforderung, sie abzutransportieren – hatten im vergangenen Jahr zur Verzögerung geführt.
Im dritten Quartal 2020 wäre dann möglicherweise ein Ärgernis aus dem Weg geräumt, das Stefan Okon besonders umtreibt: „Die Parksituation in der Stadt ist durch die Großbaustelle seit Beginn der Arbeiten besonders angespannt.“Ein dickes Fragezeichen setzt er hinter das angedachte neue Parkkonzept, wenn das Zentrum steht: „Es war zunächst davon auszugehen, dass dort Gratisparkplätze für alle Innenstadt-Kunden entstehen. Das scheint so nicht mehr der Fall zu sein. Die Center-Kunden sollen nichts zahlen, andere hätten dann einen Obolus zu entrichten.“Okon erneuert auch seine Kritik am aktuell offenbar vorgesehenen Einzelhandel in dem Zentrum: „Es wird einen Vollsortimenter geben und einen Discounter, der Rest wird eher aufgeweicht.“Standortverlagerungen einzelner Anbieter böten nicht das erwünschte neue Konzept. Käme es beispielsweise zu einem Umzug der Lidl-Marktes von der Ratinger Straße ins Zentrum, sei möglicherweise die Nahversorgung des Nonnenbruchs in Gefahr. Die Frage bleibe angesichts dieser Überlegungen, was aus einem ursprünglich beschlossenen Einzelhandelskonzept für die City geworden ist.