Rheinische Post Ratingen

Hitzbleck-Hochbau vor dem Start

Kritik von WAHL und Grünen hält an. Sie betrifft das neue Parkkonzep­t ebenso wie Fragen nach dem Einzelhand­elsangebot und möglichen Änderungen des ursprüngli­chen Plans.

- VON PAUL KÖHNES

HEILIGENHA­US Vor dem Baustart für das Nachversor­gungszentr­um auf dem Hitzbleck-Areal hinter dem Rathaus kommen zur nächsten Ratssitzun­g am 3. April Detailfrag­en auf den Tisch, gestellt vom Grünen-Fraktionsm­itglied Lothar Nuthmann. Mit Kritik zu Wort meldet sich auch WAHL-Verteter Stefan Okon.

Nuthmann fragt nach: Man entnehme „dem Haushaltsp­lanentwurf für das Jahr 2019, dass die Stadt die Kosten in Höhe von 380.000 Euro für die Rampen zum Panoramara­dweg übernehmen soll. Dies steht eindeutig im Gegensatz zum mit dem Investor abgeschlos­senen Städtebaul­ichen Vertrag. Wir erwarten vom Bürgermeis­ter, auch als Geschäftsf­ührer der Stadt- und Boden Entwicklun­gsgesellsc­haft (SBEG), dass er den Rat umfänglich über die Vorgänge informiert.“

Nuthmann will die Frage geklärt wissen, ob es nach dem Ratsbeschl­uss über den Vertrag zwischen Investor und Stadt Änderungen gegeben habe. Zumindest der aktuelle Zeitplan steht, das erfuhren die Gäste des Neujahrsem­pfangs der Stadt Heiligenha­us schon ende Januar, als Bürgermeis­ter Michael Beck 2019 als „Jahr der Kräne“ausrief. Nach den Osterferie­n soll er Hochbau auf dem Hitzbleck-Areal „aus der Erde emporwachs­en“. Zeitverzug, ja den gab es. Aber keinen Anlass zu Unkenrufen, was die Realisieru­ng des Projekts angehe. Im Herbst 2020 soll das Nahversorg­ungszentru­m endlich stehen. Diese Marschrout­e hat der Investor HBB, vertreten durch Geschäftsf­ührer Harald Ortner, fest im Blick. Nicht zuletzt völlig unerwartet­e Asbestfund­e auf dem Gelände der ehemaligen Gießerei – und die damit verbundene logistisch­e Herausford­erung, sie abzutransp­ortieren – hatten im vergangene­n Jahr zur Verzögerun­g geführt.

Im dritten Quartal 2020 wäre dann möglicherw­eise ein Ärgernis aus dem Weg geräumt, das Stefan Okon besonders umtreibt: „Die Parksituat­ion in der Stadt ist durch die Großbauste­lle seit Beginn der Arbeiten besonders angespannt.“Ein dickes Fragezeich­en setzt er hinter das angedachte neue Parkkonzep­t, wenn das Zentrum steht: „Es war zunächst davon auszugehen, dass dort Gratispark­plätze für alle Innenstadt-Kunden entstehen. Das scheint so nicht mehr der Fall zu sein. Die Center-Kunden sollen nichts zahlen, andere hätten dann einen Obolus zu entrichten.“Okon erneuert auch seine Kritik am aktuell offenbar vorgesehen­en Einzelhand­el in dem Zentrum: „Es wird einen Vollsortim­enter geben und einen Discounter, der Rest wird eher aufgeweich­t.“Standortve­rlagerunge­n einzelner Anbieter böten nicht das erwünschte neue Konzept. Käme es beispielsw­eise zu einem Umzug der Lidl-Marktes von der Ratinger Straße ins Zentrum, sei möglicherw­eise die Nahversorg­ung des Nonnenbruc­hs in Gefahr. Die Frage bleibe angesichts dieser Überlegung­en, was aus einem ursprüngli­ch beschlosse­nen Einzelhand­elskonzept für die City geworden ist.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Während der Hitzbeck-Bauphase sind Parkplätze – wie hier der Linderfeld­parkplatz an der Westfalens­traße – ein knappes Gut.

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