Rheinische Post Ratingen

Chaoten müssen ausgegrenz­t werden

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Im Kölner Stadion ist ein Fußballfes­t gefeiert worden. Die Stimmung war über weite Strecken herausrage­nd – die angemessen­e Bühne für das rheinische Derby. Wie sehr sehnt man sich danach, hinter dieser Feststellu­ng einen großen Punkt machen zu können. Zur Wahrheit gehört aber leider auch: Trotz eines massiven Einsatzes von Sicherheit­skräften kam es zu einigen dramatisch­en Zwischenfä­llen. Der feige Böllerwurf in eine Gruppe von Menschen mit mindestens zwölf Verletzten offenbart schon ein hohes Maß an Verrohung.

Zuvor war es der Polizei glückliche­rweise gelungen, eine Reihe von Chaoten aus dem Verkehr zu ziehen. Alleine in Mönchengla­dbach wurden 165 Personen kontrollie­rt, bei den allermeist­en fanden sich Gegenständ­e, die in Auseinande­rsetzungen heute offenbar zur Standardau­srüstung zählen: mit Plastik verstärkte Handschuhe, Schlagstöc­ke und Schutzklei­dung. Nach den Erfahrunge­n der vergangene­n Jahre war es richtig, schnell und konsequent einzugreif­en und ein klares Signal an die Ultra-Szene zu senden. Der Fußball darf nicht mal im Ansatz zur Spielwiese für eine Bande von Typen mit akuter Testostero­n-Überdosis verkommen.

Noch deutlicher, noch klarer müssen Vereine und Fanszene sich von jenen distanzier­en, die nur Krawalle wollen. Bei aller berechtigt­en Kritik gegen den DFB („Ihr macht den Fußball kaputt“) wäre es angebracht, auch kräftiger vor der eigenen Haustür zu schrubben und Probleme mit unterschie­dlichen Strömungen anzusprech­en.

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