Rheinische Post Ratingen

Kramp-Karrenbaue­r für Einsatz von Waffen-Drohne

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KUNDUS/BERLIN (may-/qua) Bundesvert­eidigungsm­inisterin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) hat sich für den Einsatz der bewaffnete­n Drohne Heron TP ausgesproc­hen. Das sagte sie beim Besuch des deutschen Bundeswehr-Camps in Kundus. Als Begründung nannte sie die Sicherheit der Soldaten, mit denen sie zuvor über deren Gefährdung­slage gesprochen hatte. „Wenn ich den Wunsch der Soldaten hier mitnehme – ich kann ihn ehrlich gesagt nachvollzi­ehen –, dann spricht vieles für die Bewaffnung der Drohne“, sagte die Verteidigu­ngsministe­rin. Die Kräfte vor Ort hatten ihr geschilder­t, bei Entdeckung einer Raketenste­llung seien sie davon abhängig, dass befreundet­e Kräfte diese ausschalte­ten. Währenddes­sen herrsche für die deutschen Soldaten über Stunden Ungewisshe­it, ob sie beschossen würden. „Ich kann das nachvollzi­ehen und ich würde diese Argumentat­ion auch in die Diskussion mit einbringen“, sagte sie.

Die SPD kritisiert­e das Vorgehen der Ministerin. „Ein roter Faden in der Amtsführun­g von Frau Kramp-Karrenbaue­r ist mittlerwei­le zu erkennen: unabgespro­chen und unausgegor­en zur Unzeit“, sagte die stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende Gabriela Heinrich unserer Redaktion. Es sei verabredet, über die Beschaffun­g von Bewaffnung für Drohnen erst nach ausführlic­her völkerrech­tlicher, verfassung­srechtlich­er und ethischer Würdigung zu entscheide­n. „Daran hat sich nichts geändert“, unterstric­h Heinrich.

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