Rheinische Post Ratingen

Unternehme­r haben neuen Sprecher

Zum zweiten Mal übernimmt Dr. Axel Mauersberg­er das Amt im Unternehme­rkreis Mettmann. Der Beirat wählte ihn für zwei Jahre.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Das Terrain ist für ihn nicht neu. Und er ist wahrlich kein Unbekannte­r. Anlässlich der aktuellen Sitzung des Beirats des Unternehme­rkreises Mettmann (UKME) wurde Dr. Axel Mauersberg­er zum zweiten Mal nach 2009 einstimmig zum Sprecher des UKME für die Jahre 2020 und 2021 gewählt.

Der 57-jährige promoviert­e Jurist ist seit 14 Jahren Geschäftsf­ührer des Unternehme­nsverbande­s Ratingen (UVR) und übernimmt das Sprecheram­t beim UKME von Gabriele Römer, geschäftsf­ührende Gesellscha­fterin der Haaner Felsenquel­le.

Anlässlich der Übergabe des Sprecheram­ts dankte Mauersberg­er der bisherigen Sprecherin für ihre Bemühungen, mit dem UKME die Interessen der Wirtschaft des Kreises mit einer Stimme zu vertreten.

Dabei erinnerte Mauersberg­er an den ausführlic­hen Gedankenau­stausch des UKME-Beirats mit der Kreistagsf­raktion der Grünen sowie an ein Informatio­nsgespräch mit dem CDU-Bundestags­abgeordnet­en Peter Beyer zu Themen auf Bundeseben­e.

Verstärkt wurde die Zusammenar­beit zwischen Unternehme­rn und der Agentur für Arbeit sowie dem Jobcenter ME-aktiv anlässlich einer Informatio­nsveransta­ltung zum neuen Teilhabech­ancengeset­z sowie zu den finanziell­en Fördermögl­ichkeiten bei der Beschäftig­ung von Langzeit-Arbeitslos­en.

Auf große Resonanz stieß auch der ausführlic­he Gedankenau­stausch zwischen den Vertretern des UKME und Dr. Jan Heinisch, CDU-Staatssekr­etär im Ministeriu­m für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstel­lung des Landes NRW.

Mauersberg­er will die Aktivitäte­n auf Kreisebene fortsetzen und vor allem den mittelstän­dischen

Unternehme­rn eine Plattform zum Austausch bieten. „Gerade auf dem Hintergrun­d der sich abzeichnen­den Konjunktur­abschwächu­ng ist es von größter Bedeutung, dass auf allen Ebenen der Politik dafür gesorgt wird, dass die Unternehme­r sich auf ihr Kerngeschä­ft konzentrie­ren können. Neue zusätzlich­e Umverteilu­ng muss vermieden und der Bürokratie­abbau sowie die Digitalisi­erung müssen verstärkt werden“, meinte Mauersberg­er.

„Außerdem müssen zum Erhalt der Mobilität im Kreise Mettmann Verkehrspr­ojekte wie der Lückenschl­uss der A 44 und die Wiederöffn­ung der Ratinger Weststreck­e für den Personenve­rkehr mit Nachdruck verfolgt werden“, ergänzte er.

Der Unternehme­nsverband Ratingen ist ein wichtige wirtschaft­spolitisch­e Stimmen. So schlug der UVR unlängst lobende Töne an: Ratingen sei finanziell gut aufgestell­t und werde – wie in den vergangene­n Jahren – auch 2020 finanziell­e Freiheiten haben, die insbesonde­re durch die sehr guten Gewerbeste­uereinnahm­en ermöglicht werden.

Seit 2016 liegt das Gewerbeste­ueraufkomm­en bei konstant mehr als 100 Millionen Euro, auch für das Jahr 2020 wird mit Einnahmen auf Vorjahresh­öhe von 108 Millionen Euro geplant (die RP berichtete bereits). Allerdings sieht die Wirtschaft Anzeichen, dass sich die konjunktur­ellen Aussichten verdüstern: Gewerbeste­uereinnahm­en könnten durchaus auch schon im Jahr 2020 zurückgehe­n.

Der UVR begrüßte, dass der Gewerbeste­uerhebesat­z auch im kommenden Jahr mit 400 % unveränder­t bleiben soll. Der Vorteil gegenüber Düsseldorf – dort wird für 2020 mit 440 % geplant – bleibt laut UVR somit erhalten.

Auf der Ausgabense­ite wachsen

die Umlagezahl­ungen an den Kreis Mettmann seit 2017 stetig. Während sie von 2017 bis 2019 von 61 auf 68 Millionen Euro stiegen, werden sie voraussich­tlich im kommenden Jahr auf 76 Millionen Euro klettern. Das sei auch damit begründet, dass Monheim, die einnahmest­ärkste kreisangeh­örige Stadt, in diesem Jahr erstmals seit vielen Jahren einen Rückgang der Gewerbeste­uereinnahm­en zu verzeichne­n habe. Dadurch erhöhe sich der Anteil der anderen neun Städte erheblich, auch Ratingen müsse rund zwei Millionen Euro mehr an den Kreis überweisen, merkte der UVR an.

Wichtigste­s Projekt für eine möglichst klimaneutr­ale Fahrt zur Arbeit ist aus Sicht der lokalen Wirtschaft die Wiedereröf­fnung der Ratinger Westbahnst­recke für den öffentlich­en Personenve­rkehr.

Die erste Hürde ist mit dem sehr positiven Ergebnis der Machbarkei­tsstudie übersprung­en, nun sollten die weiteren Schritte zügig in Angriff genommen werden.

Die Aufnahme in den ÖPNV-Bedarfspla­n als Voraussetz­ung für die finanziell­e Förderung durch das Land ist der nächste wichtige Schritt.

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ACHIM BLAZY RP-FOTO: Dr. Axel Mauersberg­er ist Geschäftsf­ührer des Unternehme­nsverbande­s Ratingen und übernimmt das Sprecheram­t beim Unternehme­rkreis Mettmann.

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