Kreis schließt Änderungen in den Sturmreihen der DEG aus
Der Eishockey-Trainer sagt, Wechsel seien Aktionismus. Ziel ist es, bei den beiden Heimspielen am Wochenende noch häufiger aufs Tor zu schießen.
Gleich zwei Mal kommt Besuch aus dem Wildkatzen-Bereich: In der Deutschen Eishockey-Liga empfängt die Düsseldorfer EG zunächst am Freitagabend (19.30 Uhr) die Nürnberg Ice Tigers, am Sonntagnachmittag (16:30 Uhr) werden die Straubing Tigers im Rather Dome erwartet. Zum Duell gegen Nürnberg rechnet die DEG mit mehr als 12.000 Zuschauern.
Mit den beiden Heimspielen bietet sich der DEG die große Chance, weiter Boden in der Tabelle gutzumachen und näher an die Top 6 zu rücken, die sich am Ende der Hauptrunde direkt für die Play-offs qualifizieren. Vom Papier her könnte man dazu neigen, das Duell gegen
Nürnberg auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Franken stehen mit 46 Punkten – neun weniger als Düsseldorf – nur auf dem elften Platz. Seit Mitte Dezember gelang Nürnberg in zehn Spielen nur ein Sieg (1:0 gegen Krefeld). Zuletzt setzte es am Sonntag eine 2:5-Pleite in Straubing.
Düsseldorfs Cheftrainer Harold Kreis warnt jedoch energisch davor, den Gegner zu unterschätzen. „Wir schauen nicht auf die vergangenen Spiele der Nürnberger. Sie haben eine robuste, kompakte Mannschaft, die gerade nicht in Tritt ist“, betont der 60-Jährige. Letztlich beschäftige man sich jedoch weniger mit dem Gegner als vielmehr mit sich selbst.
Zwei Aspekte möchte der Trainer insbesondere verbessert sehen. Da ist zunächst die Torgefahr seines Teams. Mit 91 Toren nach 962 Schüssen liegt die DEG mit einer Effizienz von 9,46 Prozent ligaweit auf dem sechsten Platz. Doch damit schossen die Düsseldorfer in der gesamten Liga am seltensten auf das gegnerische Tor. Außer Iserlohn und Schwenningen liegen alle Teams hier teils deutlich im vierstelligen Bereich. „Wir müssen mehr Druck auf das Tor bringen“, fordert Kreis.
Jerome Flaake ist derzeit mit 14 Treffern der gefährlichste Düsseldorfer Spieler, gefolgt von Maximilian Kammerer (11) und Reid Gardiner (9). Luke Adam, vor der Saison aus Mannheim verpflichtet, steht aktuell nur bei sieben Treffern – nach 16 im Vorjahr. „Er ist frustriert, weil er einen höheren Anspruch an sich hat“, konstatiert Kreis. Änderungen innerhalb der Sturmreihen für mehr Torgefahr schließt Kreis jedoch aus: „Alle vier Reihen kreieren
Torchancen. Ein Wechsel wäre Aktionismus.“
Der zweite Aspekt, den der Trainer gerne verbessert sähe, ist das eigene Powerplay. Mit 26 Toren aus 136 Überzahlsituationen (19,12 Prozent) steht die DEG ligaweit ebenfalls auf dem sechsten Platz. Für die eigene Powerplay-Formation kündigte Kreis nun an, zwar keine personellen Änderungen vornehmen zu wollen, aber positionell etwas auszuprobieren.
Derweil wird Verteidiger Alexander Urbom dem Team noch auf unbestimmte Zeit fehlen, die Ausfallzeit sei laut Trainer jedoch in Wochen und nicht in Monaten zu bemessen. Marco Nowak sei zudem frühestens im März zurückzuerwarten. Der Stürmer Chad Nehring
ist derweil aus den USA zurück und hat seine Reha begonnen. Eine Rückkehr aufs Eis ist jedoch noch nicht absehbar.
Am Sonntag ist mit Straubing schließlich der aktuelle Tabellendritte zu Gast im Rather Dome. „Sie spielen sehr aggressives und druckvolles Eishockey“, charakterisiert Kreis den übernächsten Gegner, „sie lassen dir wenig Zeit und Raum. Wir müssen läuferisch und kämpferisch Paroli bieten.“In Jeremy Williams haben die Niederbayern den drittbesten Torjäger der Liga in ihren Reihen. Der Kanadier traf bisher 17 Mal. Mit 22,22 Prozent weisen die Straubinger zudem die beste Überzahlquote der DEL auf – und mit 85,39 Prozent die drittbeste Unterzahlquote.