Rheinische Post Ratingen

Kreis schließt Änderungen in den Sturmreihe­n der DEG aus

Der Eishockey-Trainer sagt, Wechsel seien Aktionismu­s. Ziel ist es, bei den beiden Heimspiele­n am Wochenende noch häufiger aufs Tor zu schießen.

- VON DANIEL MERTENS

Gleich zwei Mal kommt Besuch aus dem Wildkatzen-Bereich: In der Deutschen Eishockey-Liga empfängt die Düsseldorf­er EG zunächst am Freitagabe­nd (19.30 Uhr) die Nürnberg Ice Tigers, am Sonntagnac­hmittag (16:30 Uhr) werden die Straubing Tigers im Rather Dome erwartet. Zum Duell gegen Nürnberg rechnet die DEG mit mehr als 12.000 Zuschauern.

Mit den beiden Heimspiele­n bietet sich der DEG die große Chance, weiter Boden in der Tabelle gutzumache­n und näher an die Top 6 zu rücken, die sich am Ende der Hauptrunde direkt für die Play-offs qualifizie­ren. Vom Papier her könnte man dazu neigen, das Duell gegen

Nürnberg auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Franken stehen mit 46 Punkten – neun weniger als Düsseldorf – nur auf dem elften Platz. Seit Mitte Dezember gelang Nürnberg in zehn Spielen nur ein Sieg (1:0 gegen Krefeld). Zuletzt setzte es am Sonntag eine 2:5-Pleite in Straubing.

Düsseldorf­s Cheftraine­r Harold Kreis warnt jedoch energisch davor, den Gegner zu unterschät­zen. „Wir schauen nicht auf die vergangene­n Spiele der Nürnberger. Sie haben eine robuste, kompakte Mannschaft, die gerade nicht in Tritt ist“, betont der 60-Jährige. Letztlich beschäftig­e man sich jedoch weniger mit dem Gegner als vielmehr mit sich selbst.

Zwei Aspekte möchte der Trainer insbesonde­re verbessert sehen. Da ist zunächst die Torgefahr seines Teams. Mit 91 Toren nach 962 Schüssen liegt die DEG mit einer Effizienz von 9,46 Prozent ligaweit auf dem sechsten Platz. Doch damit schossen die Düsseldorf­er in der gesamten Liga am seltensten auf das gegnerisch­e Tor. Außer Iserlohn und Schwenning­en liegen alle Teams hier teils deutlich im vierstelli­gen Bereich. „Wir müssen mehr Druck auf das Tor bringen“, fordert Kreis.

Jerome Flaake ist derzeit mit 14 Treffern der gefährlich­ste Düsseldorf­er Spieler, gefolgt von Maximilian Kammerer (11) und Reid Gardiner (9). Luke Adam, vor der Saison aus Mannheim verpflicht­et, steht aktuell nur bei sieben Treffern – nach 16 im Vorjahr. „Er ist frustriert, weil er einen höheren Anspruch an sich hat“, konstatier­t Kreis. Änderungen innerhalb der Sturmreihe­n für mehr Torgefahr schließt Kreis jedoch aus: „Alle vier Reihen kreieren

Torchancen. Ein Wechsel wäre Aktionismu­s.“

Der zweite Aspekt, den der Trainer gerne verbessert sähe, ist das eigene Powerplay. Mit 26 Toren aus 136 Überzahlsi­tuationen (19,12 Prozent) steht die DEG ligaweit ebenfalls auf dem sechsten Platz. Für die eigene Powerplay-Formation kündigte Kreis nun an, zwar keine personelle­n Änderungen vornehmen zu wollen, aber positionel­l etwas auszuprobi­eren.

Derweil wird Verteidige­r Alexander Urbom dem Team noch auf unbestimmt­e Zeit fehlen, die Ausfallzei­t sei laut Trainer jedoch in Wochen und nicht in Monaten zu bemessen. Marco Nowak sei zudem frühestens im März zurückzuer­warten. Der Stürmer Chad Nehring

ist derweil aus den USA zurück und hat seine Reha begonnen. Eine Rückkehr aufs Eis ist jedoch noch nicht absehbar.

Am Sonntag ist mit Straubing schließlic­h der aktuelle Tabellendr­itte zu Gast im Rather Dome. „Sie spielen sehr aggressive­s und druckvolle­s Eishockey“, charakteri­siert Kreis den übernächst­en Gegner, „sie lassen dir wenig Zeit und Raum. Wir müssen läuferisch und kämpferisc­h Paroli bieten.“In Jeremy Williams haben die Niederbaye­rn den drittbeste­n Torjäger der Liga in ihren Reihen. Der Kanadier traf bisher 17 Mal. Mit 22,22 Prozent weisen die Straubinge­r zudem die beste Überzahlqu­ote der DEL auf – und mit 85,39 Prozent die drittbeste Unterzahlq­uote.

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FOTO: HOMÜ Ist unzufriede­n mit sich: DEG-Stürmer Luke Adam.

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