Schutzmasken für Deutschland verschwunden
Es geht um sechs Millionen Stück vom Typ FFP2. Die Ausrüstung lagerte in Kenia und war noch nicht bezahlt.
BERLIN (dpa/jaco/rtr) An einem Flughafen in Kenia sind Ende vergangener Woche sechs Millionen Schutzmasken verschwunden, die für Deutschland bestimmt waren. Die Generalzolldirektion habe über die Masken vom Typ FFP2 einen Vertrag mit einer deutschen Firma geschlossen, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums. Die Behörde bemühe sich um Aufklärung. Ein finanzieller Schaden sei nicht entstanden, da die Masken noch nicht bezahlt gewesen seien. Das Beschaffungsamt der Bundeswehr hat die Federführung beim
Kauf von Ausrüstung im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie.
Eine Ansteckung durch Tröpfcheninfektion können nur Masken der Schutzklassen FFP2 und FFP3 verhindern. Je höher die Ziffer der Klasse, desto besser schützt die Maske. Die Abkürzung FFP steht für „Filtering Face Piece“, zu Deutsch: „Gesichtsfiltermaske“.
Die FFP-Masken sind wegen ihrer Eigenschaften in der Corona-Krise hochbegehrt. Die Länder bestellen parallel zum Bund – es gibt also in der Regel keine Sammelbestellungen der Länder im Namen des
Bundes. Bis zu Beginn dieser Woche hat etwa Nordrhein-Westfalen nach entsprechenden Bestellungen 141.090 Schutzmasken des FFP-Standards erhalten. Die Masken, die der Bund bestellt, werden an die Kassenärztlichen Vereinigungen und an die Kliniken in den Ländern verteilt – bei der verschwundenen Bestellung in Kenia dürften also auch Masken betroffen gewesen sein, die für Nordrhein-Westfalen bestimmt waren.
Die US-Regierung will dagegen vorgehen, dass Bürger in der Coronavirus-Krise in großen Mengen
Schutzmasken oder Desinfektionsmittel horten, um sie überteuert weiterzuverkaufen. US-Präsident Donald Trump sagte am Montag im Weißen Haus in Washington, er habe eine Verfügung unterzeichnet, um ein solches Verhalten zu verbieten und unter Strafe zu stellen. Bestimmte medizinische Produkte sollten offiziell als knappe Waren eingestuft werden. Bei diesen kritischen Produkten sei es dann verboten, sie in großen Mengen zu horten und zu Wucherpreisen weiterzuverkaufen. Niemand dürfe die aktuelle Notlage der Amerikaner ausnutzen.