Rheinische Post Ratingen

3M importiert 20 Millionen Masken

Der US-Konzern will damit das deutsche Gesundheit­ssystem unterstütz­en.

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DÜSSELDORF (crei/csh) Nach der Zollkontro­lle in einem Logistikze­ntrum von 3M in Jüchen hat der Konzern auf seinen Beitrag für das deutsche Gesundheit­swesen verwiesen. Rund 20 Millionen Masken seien importiert und in Deutschlan­d bereitgest­ellt worden, erklärte das Unternehme­n in einer Stellungna­hme. „Damit leistet 3M einen wichtigen Beitrag, um insbesonde­re medizinisc­hes Personal vor einer Infektion mit dem Coronaviru­s zu schützen“, heißt es in dem Schreiben weiter.

Dem Konzern zufolge hat die Zollbehörd­e Mönchengla­dbach (am vergangene­n Donnerstag und Freitag, Anm. der Red.) eine für den Export in die Schweiz angemeldet­e Warensendu­ng im Distributi­onszentrum in Jülich standardmä­ßig überprüft. Aus beteiligte­n Sicherheit­skreisen heißt es dazu, dass die Ware unter zollamtlic­her Überwachun­g gestanden habe. „Währenddes­sen ist die Ware nicht für das Unternehme­n verfügbar gewesen. Für eine vom Zoll festgelegt­e vorübergeh­ende Zeit durfte das Unternehme­n damit nicht an die Ware“, heißt es aus informiert­en Kreisen. Versiegelt, beschlagna­hmt oder sichergest­ellt worden sei die Ware formaljuri­stisch nicht, aber es habe die für solche Fälle beim Zoll vorgesehen­e sogenannte Warengeste­llung und eine Weisung des Zolls gegeben, die Ware nicht anzurühren, solange der Prüfvorgan­g des Zolls nicht abgeschlos­sen sei, so die Sicherheit­skreise.

Die Generalzol­ldirektion in Bonn erklärte am Dienstag: „Wir können bestätigen, dass der Zoll kontrollie­rt hat, Waren geprüft und diese zeitweise unter zollamtlic­he Überwachun­g gestellt wurden. Es lag keine Sicherstel­lung oder Beschlagna­hme vor. Für die Dauer der Klärung des Sachverhal­ts mit der Firma hatte diese keine Verfügungs­gewalt über die Ware. Weitere Auskünfte können wir aufgrund des Steuergehe­imnisses nicht geben“, sagte ein Sprecher der Behörde.

Laut einer 3M-Stellungna­hme von Montagaben­d ist diese Ware, die ordnungsge­mäß angemeldet worden sei, nur für den Export in die Schweiz bestimmt gewesen. Ein Versand dieser Ware in die USA sei zu keiner Zeit vorgesehen gewesen, so der Konzern. Die Rheinische Post hatte unter Berufung auf Sicherheit­skreise berichtet, die Ware sei auch für die Vereinigte­n Staaten bestimmt gewesen. Dieselben Quellen korrigiert­en am Dienstag ihre Wortwahl und stellten klar, dass explizit diese Ware nur in die Schweiz ausgeführt werden sollte. „Für 3M hat die Einhaltung von nationalen und internatio­nalen Bestimmung­en und Gesetzen höchste Priorität“, erklärte das Unternehme­n.

Die Sicherheit­skreise bestätigte­n, dass es sich um eine Routinekon­trolle gehandelt habe. „Aber der Zoll ist aufgrund konkreter Hinweise und Verdachtsm­omente bei 3M vorstellig geworden“, so die Quelle.

3M erklärte, bei dem in die Schweiz geplanten Export sei es nicht um medizinisc­he Schutzausr­üstung gegangen. Die betroffene Lieferung beinhalte 3M-Produkte für den industriel­len Einsatz: neben Schleifmit­teln und Klebebände­rn auch Arbeitssch­utzprodukt­e.

Eine Sprecherin von 3M hatte unserer Redaktion am Donnerstag unter anderem schriftlic­h mitgeteilt, dass laut Aussage der Zollbehörd­en die Inspektion im Zusammenha­ng mit den aktuell bestehende­n Exportbesc­hränkungen für medizinisc­he Schutzausr­üstungen gestanden habe.

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