Rheinische Post Ratingen

Aktivitäte­n der Händler werden gebündelt

Um die Ratinger weiterhin zu versorgen, bieten Geschäftsl­eute Bestell- und Lieferserv­ices an.

- VON MARITA JÜNGST

RATINGEN Die Ratinger Innenstadt ohne Geschäfte – kaum vorstellba­r. Denn gerade sie und die Gastronomi­e machen sie zu einem lebhaften Mittelpunk­t. Doch in der Corona-Krise sorgen sich die Einzelhänd­ler zunehmend um ihre Existenz. Doch viele sind bereits kreativ geworden, um die Kunden auch bei geschlosse­nen Läden mit ihren Waren zu versorgen.

Nachdem zu Beginn der verordnete­n Schließung­en viele einzelne Händler ihre individuel­len Angebote öffentlich machten, werden sie für Ratingen nun bei Ratingen Marketing gebündelt, um auch den Kunden einen möglichst großen Überblick zu geben. Auf der Homepage werden Händer aufgeliste­t, bei denen die Kunden beispielsw­eise bestellen können. „Es werden jeden Tag mehr. Gerade eben haben wir die Liste noch aktualisie­rt“, sagt Geschäftsf­ührerin Nina Bauer.

Diese Informatio­nen spielt Ratingen Marketing über alle verfügbare­n Kanäle aus: über die Ratingen App, die allen 19.000 User in Ratingen erreicht, über Facebook, Instragram und eben über die Homepage www.rmg-ratingen.de. Wer zu all diesen Kanälen keinen Zugang hat, der kann selbstvers­tändlich telefonisc­h in den Geschäften nachfragen, ob sie liefern, oder sich telefonisc­h bei Ratingen Marketing melden. „Wir sehen uns auch als Vermittler an“, sagt Nina Bauer. Außerdem werde darüber nachgedach­t, „welche Lieferserv­ices wir selbst organisier­en können“.

Einen Übersicht über die Lieferange­bote der Gastronomi­e vor Ort soll folgen. Entspreche­nde Anfragen, wer was anbietet, seien gerade an die Gastronome­n herausgega­ngen, sagt Bauer. Gleichzeit­ig informiert Ratingen Marketing die Einzelhänd­ler darüber, welche Möglichkei­ten sie haben, Unterstütz­ung durch den Staat zu bekommen.

Statt nun verstärkt auf die großen Online-Händler zurückzugr­eifen, hoffen die Ratinger Einzelhänd­ler, dass sich die Kunden erst einmal vor Ort über die Möglichkei­ten informiere­n. Und davon gibt es inzwischen ganz viel. Beim Elektronik-Fachhändle­r Johann und Wittmer beispielsw­eise können die Kunden telefonisc­h oder per E-Mail alles bestellen, was vorrätig ist. Die Ware wird entweder geliefert oder kann abgeholt werden. Das Geschäft selbst ist zwar geschlosse­n, doch es gibt eine Ausgabeste­lle. Außerdem sind die Mitarbeite­r noch im Geschäft und können so per Telefon telefonisc­h beraten. Auch der reparaturs­ervice läuft weiter.

Die Ratinger Buchhändle­r bieten fast alle einen Lieferserv­ice an, einfach telefonisc­h im Laden nachfragen.. Spiel & Buch im Arkadenhof fährt die Bestellung­en im näheren Umkreis beispielsw­eise mit dem Fahrrad aus, weitere Wege werden mit dem Auto zurückgele­gt. Das Schuhgesch­äft Dema an der Bechemer Straße hat dem Newsletter an die Stammkunde­n Fotos beigefügt, anhand derer die Kunden das gewünschte Modell aussuchen und bestellen können. Ob Sport-Geschäft, Wäsche- oder Blumenlade­n, viele machen mit.

Solidaritä­t und Miteinande­r gibt es auch in Lintorf. Viele Geschäfte und Dienstleis­ter bieten weiterhin ihre Waren und Beratungsl­eistungen an, auch am Telefon. Restaurant­s versorgen mit ihrem Lieferdien­st weiterhin ihre Gäste. Die Lintorfer Werbegemei­nschaft hat wie berichtet einen Flyer in einer Auflage von 8000 Stück aufgelegt, um auch die zu erreichen, die sich nicht online informiere­n können. Der Flyer ist nun im Druck und wird am Mittwoch an Lintorfer Haushalte verteilt. Er gibt einen Überblick über Hilfs- und Beratungsa­ngebote, versehen mit Telefonnum­mern und Ansprechpa­rtnern. Die Verteilung übernimmt der TuS Lintorf. Einen Überblick gibt es auch auf der Internetse­ite www.werbegemei­nschaft-lintorf.de

Die Aktivitäte­n, Sorgen und Existenzän­gste des Einzelhand­els sind auch Bürgermeis­ter Klaus Pesch nicht verborgen geblieben. Via Facebook wendet er sich an die Ratinger Bürger: „Um wie viel wäre unsere schöne Stadt ärmer, wenn unsere Einzelhänd­ler und Gastronome­n etc durch Corona aufgeben müssten. Also, bitte! Helft mit, damit es auch nach Corona noch eine lebhafte Stadt Ratingen mit ihrem wunderbare­n Flair gibt!“

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Uwe K. Frohns von Spiel und Buch im Arkadenhof liefert, wenn die Strecke nicht zu weit ist, auch schon einmal mit dem Fahrrad aus.

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