Rheinische Post Ratingen

Schreibtip­ps gegen Langeweile in der freien Zeit

- CHRISTIANE BOSCH FÜHRTE DAS INTERVIEW.

HAMBURG (dpa) Bestseller­autorin Cornelia Funke gibt Tipps, wie man selbst auf gute Ideen kommt.

Was haben Sie als Kind gegen Langeweile getan?

FUNKE Ich habe nie Langeweile. Ich glaub, das war auch schon so als Kind. Ich hab gemalt und gezeichnet, tausend Bücher verschlung­en. Ich hatte meine Lieblingsf­ernsehseri­en und ich liebte es sehr, mit meinen Freunden draußen zu spielen und mir tausend Abenteuer auszudenke­n. Heute gehe ich mit meinen Hunden ans Meer oder besuche meine Esel oder spaziere über meine Farm oder male in meiner Werkstatt oder schreibe oder stricke oder lese oder treffe Freunde oder, oder ...

Was würden Sie Kindern raten, die eine Geschichte schreiben wollen? FUNKE Besorgt euch ein Notizbuch – eins, das nicht zu klein ist. Bemalt es oder beklebt es mit einem Foto, das euch Geschichte­n erzählt. Und dann fangt an zu sammeln: Ideen, Gedanken, Zeichnunge­n, Dinge, die ihr ausschneid­et. Und vor allem: Fragen. Wann spielt sie? Wo? Ist es kalt, warm? Hell, dunkel? Wer ist die erste Figur, die auftaucht? Wie sieht sie aus? Was hat sie vor? Hat sie ein Geheimnis?

Sie haben gerade den ersten Band von „Reckless“überarbeit­et. Wie schwierig ist es, eine Geschichte zu verändern?

FUNKE Ich liebe es, Geschichte­n besser und besser zu machen. Sie verbergen immer ein paar Geheimniss­e vor uns oder locken uns in die Irre und man kann immer noch etwas Neues über sie herausfind­en. Ich schreibe all meine Geschichte­n mindestens sechsmal um.“

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