Rheinische Post Ratingen

Kliniken wettern gegen Spahn

Die Krankenhäu­ser sehen sich wegen neuer Finanzplan­ung in Gefahr.

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DÜSSELDORF (ujr) Die Düsseldorf­er Krankenhäu­ser sehen sich in ihrer Existenz bedroht, wenn die Pläne von Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) umgesetzt werden. „Die auf dem Tisch liegenden Vorschläge zur Finanzieru­ng der stationäre­n Corona-Vorsorge sind für die zu erwartende­n Patienten lebensbedr­ohlich“, teilt der Verbund der Katholisch­en Krankenhäu­ser Düsseldorf (VKKD) mit und nennt Spahn einen „Gesundheit­sgefährdun­gs-Minister“.

Ein solcher Ton ist für den VKKD (u.a. Marienhosp­ital, Vinzenz-Krankenhau­s)

ein absoluter Ausnahmefa­ll. Der Grund: Die aktuelle Gesetzesvo­rlage bedeute pro Krankenhau­s eine Reduzierun­g der Gelder pro Patientent­ag um fast die Hälfte. Als Ausgleich seien 560 Euro pro Patientent­ag im Gespräch. Der VKKD rechnet deswegen in Deutschlan­d mit Krankenhau­s-Schließung­en. Auch das EVK befürchtet Unterdecku­ngen.

Stefan Erfurth, Kaufmännis­cher Direktor des Martinus-Krankenhau­ses, schlägt ebenfalls Alarm: „Gemäß Aufforderu­ng unseres Bundesgesu­ndheitsmin­isters bereiten wir uns seit neun Tagen mit allem, was wir haben, auf die drohende Katastroph­e vor. Wir reduzieren unsere Patientenz­ahl, schulen fachfremde Mitarbeite­r auf der Intensivst­ation, beschaffen auf allen möglichen und unmögliche­n Wegen Masken und Desinfekti­onsmittel zu Wucherprei­sen und erweitern mit hohem Invest unsere Beatmungsk­apazitäten.“Zum Dank breche Spahn sein Verspreche­n und verweigere den Kliniken eine vollständi­ge Finanzieru­ng. Wenn die nicht komme, würden viele spätestens nach der Krise nicht mehr existieren.

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