Rheinische Post Ratingen

Max Lorenz

Straßennam­en

- Uwe Klasing Unterbilk Wolfgang Fiand Markus Friederich­s leserbrief­e@rheinische-post.de

die Oper fahren lässt. Das ist nämlich eindeutig ein privater Anlass. Ich habe jedenfalls nicht gehört, dass sie da mitsingt.

Im Zuge eventuelle­r Umbenennun­gen einiger Straßennam­en in Düsseldorf sollte ein großer Sänger und ehemaliger hier geborener Bürger unserer Stadt mit in Erwägung gezogen werden. Es handelt sich um den Kammersäng­er und Tenor Max Lorenz (vor Namensände­rung Sülzenfuss). Er war Sohn einer Metzgerfam­ilie aus unserer Stadt und war einer der herausrage­ndsten Sänger und Wagner-Interprete­n seiner Zeit. Er sang jahrelang in Bayreuth, an der Dresdener Staatsoper (Ehrenmitgl­ied), Berliner Staatsoper (Ehrenmitgl­ied). Er war sowohl Mitglied der New Yorker Metropolit­an Opera als auch Mitglied der Wiener Staatsoper und wurde mit vielen Ehrenpreis­en, unter anderem 1967 mit dem Verdienstk­reuz 1. Klasse der Bundesrepu­blik Deutschlan­d, ausgezeich­net. Er hat im Dritten Reich unter Repressali­en leiden müssen, da seine Frau Jüdin und er selbst homosexuel­l war. Hitler schwärmte zwar für ihn als Sänger, wollte ihn schließlic­h aber als untragbar aus Bayreuth entfernen. Er konnte sich bei Winifred Wagner wohl nicht durchsetze­n, weil Lorenz für sie als unersetzli­ch galt – siehe auch das Buch „Winifred Wagner oder Hitlers Bayreuth“von Brigitte Hamann, erschienen im Piper Verlag. Er muss sich sehr für seine Frau und andere verfolgte jüdische Menschen eingesetzt haben. Er und seine Frau sind auf dem Wiener Zentralfri­edhof (Ehrenhain) begraben. Angesichts sowohl seiner künstleris­chen als auch privaten Vita hielte ich es für angebracht, ihn in Form einer Straßenben­ennung in Düsseldorf nunmehr angemessen zu würdigen. in Doppeltrak­tion (2x30 Meter Wagen = 60 Meter Zug), wie auf der Wehrhahnli­nie praktizier­t, pro Zug 360 Fahrgäste befördern. Bei sechs Fahrten die Stunde (Zehn-Minuten-Takt) entspricht dies einer Beförderun­gskapazitä­t von 1900 Fahrgästen in der Stunde und die Kapazität ist auf der zukünftig vorhandene­n Infrastruk­tur noch erweiterba­r. Im Fünf-Minuten-Takt können dann sogar 3800 Fahrgäste befördert werden, ohne Zusatzinve­stitionen in die Infrastruk­tur. Alternativ können auch zwei Straßenbah­nlinien (jeweils im Zehn-Minuten-Takt) mit einem Fünf- Minuten-Takt und einer Kapazität von 230 Fahrgästen pro

Zug (40 Meter Wagen), 2560 Fahrgäste in der Stunde befördern. Diese variable Kapazitäts­anpassung kann eine Seilbahn nicht leisten und diese muss sogar in der Schwachlas­tverkehrsz­eit mit der gebauten Kapazität von 1800 Fahrgästen betrieben werden. Sprich auch dann, wenn nur fünf Fahrgäste mitfahren! Überall, wo Seilbahnen in Deutschlan­d vorgeschla­gen wurden, stießen diese auf Ablehnung. Spätestens dann, wenn es um die Trassenfes­tlegung ging, wurde der Widerstand größer.

In Wuppertal wurde erst im vergangene­n Jahr das dortige Projekt beerdigt, nachdem in einem Bürgerents­cheid die Mehrheit der Wuppertale­r dagegen war. Seilbahnen sind dort nützlich, wo andere Infrastruk­tur nur sehr schwer zu errichten ist oder große Umwege verkürzt werden können. In Düsseldorf ist dies nicht der Fall. Hier könnte die Stadt schon jetzt mit einer Metrobusli­nie auf eigener Spur den Grundstein für eine spätere Straßenbah­ntrasse legen.

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